Ab dem 6. November 1919 strahlte der niederländische
Radio-Pionier Hans Henricus Schotanus à Steringa Idzerda
eine regelmäßige Radiosendung aus und sendete an vier Tagen in der Woche, meist
musikalische Abende aus seinem Haus in Den Haag. Zuletzt fehlten ihm die
finanziellen Mittel, um den Sender weiterzuführen.
Die Studio- und
Radioausstattung wurde von seiner eigenen Firma, der Nederlandse Radio
Industrie (NRI) hergestellt. Am 11. September 1924 stellte sein Sender PCGG den
Betrieb ein.
Während des Zweiten
Weltkrieges schloss sich Idzerda dem Widerstand an. Ende 1944 wurde er von den
Deutschen erschossen.
Foto: PD
Am 3. November 1969 kaufte der israelische Pilot, Friedensaktivist und
Radiomoderator Abie Nathan sein Friedensschiff. Er
verfolgte schon seit einiger Zeit den Plan, einen Radiosender aufzubauen. Zur
Umsetzung seiner Pläne war er im August 1969 mit einer Gruppe holländischer
Seefahrer nach New York aufgebrochen, um ein passendes Schiff zu finden. Schließlich
kaufte er das holländische Schiff CITO. Aus Spendengeldern und durch den
Verkauf seiner eigenen Habseligkeiten hatte er 170.000 US-Dollar aufgebracht.
Nach dem Kauf benötigte er weiteres Geld, um das Schiff in eine schwimmende
Sendestation umzurüsten.
Es dauerte vier
Jahre dann gründete Nathan 1973 die Radiostation Voice of Peace („Stimme des Friedens“). Der Piratensender
strahlte sein Programm in
internationalen Gewässern des Mittelmeers von Bord des Schiffes aus. Mit einem
ausgewogenen Musikprogramm warb der Sender 20 Jahre lang für Frieden und
Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern. Finanziell unterstützt
wurde er unter anderem von John Lennon. Nach der Unterzeichnung des Osloer
Friedensabkommens hielt Nathan die Mission des Senders für erfüllt und
stellte den Sendebetrieb ein. 1997 erhielt Abie Nathan den Internationalen
Nürnberger Menschenrechtspreis.
Foto: Pinn Hans
(Israel National Photo Collection) [Public domain], via Wikimedia Commons
Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:
Am 6. November 1945 begann das Komitee für unamerikanische Umtriebe gegen
sieben Radiosprecher zu ermitteln, weil sie angeblich Kommunisten waren oder
solchen nahestanden. Die Arbeit des
Komitees nahm für viele Beobachter den Charakter einer „Hexenjagd“ an.
Obwohl er selbst nie Mitglied des HUAC war,
erhielt die folgende Zeit, angelehnt an den antikommunistischen Senator Joseph McCarthy, die
Bezeichnung McCarthy-Ära.
Die Anschuldigungen des ehrgeizigen Senators gegen „pro-kommunistische“
Regierungsmitarbeiter, zunächst von Edgar Hoover und dem FBI massiv unterstützt, wirkten
plausibel vor dem Hintergrund der Erfolge Stalins in Europa und Maos in China
und der durch Selbstanzeige ehemaliger kommunistischer Spione nach und nach
aufgedeckten erfolgreichen russischen Atomspionage.
Obwohl McCarthy schon 1955
entmachtet wurde, begann erst ab 1960 die Rehabilitation von mit Berufsverbot
belegten Filmschaffenden, angefangen mit dem namhaften Drehbuchautor Dalton Trumbo.
Der Ausschuss war
für Hunderte von Entlassungen, eine Unzahl öffentlicher Diffamierungen und im
kulturellen Bereich für eine große Zahl faktischer Berufsverbote
verantwortlich. Das noch heute gestörte Verhältnis zwischen weiten Teilen der
amerikanischen Kulturschaffenden und der Republikanischen Partei der USA wird
auch auf die Zeiten dieses Ausschusses zurückgeführt.
Am 6. November 1986 beschlagnahmten United States
Federal Marshals zusammen mit der Federal Communications Commission (FCC) den
Piratensender WJPL in Brooklyn.
Jim Jordan und Marian Driscoll |
Geburtstag:
Am 6. November 1896 wurde der Schauspieler und
Radio-Komödiant Jim Jordan geboren.
Bekannt wurde er durch die Rolle des Fibber
McGee in der beliebten Radio-Sitcom Fibber McGee and Molly. Zwischen dem 16.
April 1935 und dem 2. Oktober 1959 hatte sie ein Millionenpublikum unterhalten.
Foto: The ad and program were produced by NBC..We hope at en.wikipedia [Public domain], from Wikimedia Commons
Nekrolog:
Am 6. November 1951 starb der deutsche Ingenieur, Erfinder und
Unternehmer Max Braun in Frankfurt am Main.
Er gründete 1921 in Frankfurt-Bockenheim die Keimzelle des späteren
Elektrogeräteherstellers Braun. Mehr dazu ist im Blogeintrag vom 25. Oktober nachzulesen.
Am 6. November 1965 starb der US-amerikanisch-französische Komponist und Dirigent Edgar Varèse im Alter von 81 Jahren in New York an einer Thrombose.
In den 1950er Jahren begann eine
verstärkte Rezeption seines Werkes unter den jungen,
europäischen Komponisten; seine Werke wurden wieder vermehrt aufgeführt. Er
begann mit der Komposition von Déserts, die das damals neuartige Magnettonband als Klangquelle einsetzt. Bei der
Uraufführung 1954 in Paris, die live auch im Rundfunk stereophon
ausgestrahlt wurde, kam es zu einem großen Eklat, dennoch folgten rasch und mit
Erfolg weitere Aufführungen in Europa und nach seiner Rückkehr 1955 auch in den
USA. Zu den Musikern, die besondere Bewunderung für Varèse bekundet haben,
zählen Wolfgang Rihm, John Palmer und Frank Zappa.Am 6. November 1965 starb der US-amerikanisch-französische Komponist und Dirigent Edgar Varèse im Alter von 81 Jahren in New York an einer Thrombose.
Quellen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen