Donnerstag, 26. November 2015

Radio-Geschichte. 26. November

Der 26. November in der Geschichte des Radios:

Briefmarke von 1973: Hans Bredow,
 50 Jahre Funk-Stunde Berlin
Am 26. November 1879 wurde der deutsche Hochfrequenztechniker und Rundfunkpionier Hans Bredow geboren. Er gilt als einer der Begründer des deutschen Schiffs- und Auslandsfunkverkehrs und des deutschen Rundfunks. Der Versuch, Geschichten über das Medium Radio zu übermitteln ist so alt wie der Rundfunk selbst. In Deutschland ist die erste „Sendung“ aus dem Jahr 1917 dokumentiert. Hans Bredow und Alexander Meissner übertrugen mit einem Röhrensender nicht nur Musik, sondern auch Vorlesungen aus Zeitungen und Büchern.

Bredow wurde 1918 zum Vorsitzenden des Direktoriums der Telefunken-Gesellschaft ernannt. Im März 1919 wechselte Bredow als Ministerialdirektor zum Reichspostministerium und begann mit der Einrichtung eines „Reichsfunknetzes“. Mitte 1919 konnte der Funkverkehr mit dem Ausland über zahlreiche Stationen aufgenommen werden, insbesondere mit der Station in den USA.

Am 1. April 1921 wurde er zum Staatssekretär für das Telegrafen-, Fernsprech- und Funkwesen ernannt und begann den öffentlichen Rundfunk aufzubauen. 1922 erfolgte die erste Aufnahme eines öffentlichen funktelephonischen Dienstes, der der Übermittlung von Wirtschaftsnachrichten diente.
1923 wurde der Blitzfunkverkehr für Eilmeldungen mit besonders wichtigen Informationen aufgenommen und die ersten Sendungen zur Unterhaltung im Rundfunk aufgenommen. Nach Gründung der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) 1925, ernannte man Bredow 1926 zum „Reichs-Rundfunk-Kommissar“ und zum Vorsitzenden der RRG. Als Staatssekretär im Reichspostministerium war er nun der erste Mann für den Rundfunk in Deutschland und trieb den Ausbau der Senderinfrastruktur massiv voran.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 reichte Bredow noch am Tag der Ernennung Adolf Hitlers seinen Rücktritt ein. Zusammen mit seinen engsten Mitarbeitern verbrachte er 16 Monate im Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit.
Nach dem Krieg war er von 1949 bis 1951 Vorsitzender des Verwaltungsrates des Hessischen Rundfunks.
Hans Bredow starb am 9. Januar 1959 in Wiesbaden.

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 26. November 1922 gründeten die schweizerischen Radioamateure einen gesamtschweizerischen "Radioklub". Die westschweizer Radiopioniere hatten sich schon seit Anfang 1921 in einem Radioklub zusammengefunden.

Am 26. November 1979 moderierte der US-amerikanische Radio-Discjockey Dan Ingram seine erste Morgensendung bei WABC, nachdem er sich viele Jahre als Nachmittagsmoderator einen Namen gemacht hatte. Am 3. Juli 1961 hatte er seine Arbeit bei WABC-AM, New York begonnen.
Ingram war einer der bemerkenswertesten DJs dieser Epoche. "Big Dan" zeichnete sich durch schnelles Reaktionsvermögen und Schlagfertigkeit aus. In knappen Worten brachte er eine Meldung meist humorvoll auf den Punkt. Damit setzte er Standards für die Sprechweise von Radiomoderatoren in kommerziellen Musikstationen, die heute jeder Radiosprecher beherrschen muss.

Ingram soll auch der Erfinder des Ramptalks sein. Hier spricht der Moderator auf die ersten Takte eines Musikstückes und beendet seinen Text kurz vor dem Punkt, an dem die Sängerin oder der Sänger einsetzt. Wer mehr von Dan Ingram hören möchte, wird bei Musicradio77 fündig.

Nekrolog:

Am 26. November 1997 starb der deutsche Journalist und Fernsehmoderator Werner Höfer im Alter von 84 Jahren. Er arbeitete für Zeitung, Hörfunk und Fernsehen (Südwestfunk Baden-Baden in der Außenstelle Koblenz, Nordwestdeutscher Rundfunk bzw. Westdeutscher Rundfunk im Funkhaus Köln). Den größten Bekanntheitsgrad erlangte Höfer durch den von ihm moderierten Internationalen Frühschoppen, einen sonntäglichen Journalistenstammtisch, bei dem internationale Medienvertreter aktuelle politische Themen diskutierten. Dabei handelte es sich um ein frühzeitig aus dem US-TV übernommenes sogenanntes Talking Heads-Format. Die erste Ausgabe wurde am 6. Januar 1952 aus dem NWDR-Hörfunkstudio im Bonner Bundeshaus gesendet, ab August 1953 übertrug zusätzlich auch das ARD-Fernsehen.

Foto: Bundesarchiv_B_145_Bild-F051796-0017,_Frankfurt-Main,_Buchmesse,_Werner_Höfer.jpg: Schaack, Lothar derivative work: Sir James [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Am 26. November 2003 starb der US-amerikanische Radiosprecher und Sportkommentator Eddie Gallaher im Alter von 89 Jahren. Er arbeitete für viele Radiosender, darunter WTOP-AM, WASH-FM, und WWDC-AM.

Quellen:

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