Samstag, 31. Oktober 2015

Radio-Geschichte. 31. Oktober

Der 31. Oktober in der Geschichte des Radios:

Am 31. Oktober 1923 erhielt der Berliner Wilhelm Kollhoff die erste Genehmigung zum privaten Rundfunkempfang. Damals hatte die Deutsche Stunde ihr Programm als sogenannten Saalfunk konzipiert, der in Kino- und andere Versammlungsräume übertragen werden sollte. Sie plante zunächst kein Programm für private Empfangsgeräte.
Als die Deutsche Stunde am 29. Oktober 1923 sendete, gab es deshalb offiziell noch keine privaten Zuhörer.

Die Gebühren für den Empfang für ein Jahr waren wegen der Inflation gigantisch: 350 Milliarden Mark kostete Kollhoff die Genehmigung für den privaten Rundfunkempfang. Kollhoff, der einen Zigarrenladen in der Turmstraße 47 in Berlin-Moabit besaß, erhielt damals nach zweiwöchiger Wartezeit sein Radio und die Rundfunkempfänger-Lizenz Nr. 1 ausgehändigt. Auch 1953 besaß er noch seinen Zigarrenladen.

Am 31. Oktober 1938 war die durch das Hörspiel "War of the Worlds" am Vorabend erzeugte Massenpanik Tagesgespräch in den Vereinigten Staaten. Mehr zum Hörspiel im Blogeintrag vom 30.10.

Nekrolog:

Am 31. Oktober 2008 starb der Autor, Schauspieler und Radiomoderator Studs Terkel im Alter von 96 Jahren. Bekannt wurde er vor allem durch seine Radio-Interviews – er nannte sie Gespräche –, als Pionier der Oral History und Jazzkenner. Er bezeichnete sich selbst als Guerilla-Journalist
Über 45 Jahre lang war er von 1952 bis 1997 täglich über den Radiosender WFMT/Chicago zu hören. 
Er gilt als „der Mann, der Amerika interviewte“. Eine Reihe seiner Bücher basiert vor allem auf mündlichen Nacherzählungen seiner umfassenden Gespräche und Interviews mit Zeitzeugen und Amerikanern jedweder Abstammung oder sozialer Herkunft. Entertainern, Künstlern und Politikern schenkte er weniger Platz in seinen Büchern: Terkel gilt daher als Chronist, der das Leben der „einfachen“ Menschen im Amerika des 20. Jahrhunderts dokumentierte, die meist nicht im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen.

Quellen:

Freitag, 30. Oktober 2015

Radio-Geschichte. 30. Oktober

Der 30. Oktober in der Geschichte des Radios:

Am 30. Oktober 1938 erzeugte Orson Welles durch das Hörspiel "War of the Worlds" eine Massenpanik. In New York stürzten die Menschen schreiend vor Angst auf die Straßen. Dabei war die literarische Vorlage zu diesem Zeitpunkt schon 40 Jahre alt.
Das ländliche England wird aus heiterem Himmel von Meteoriteneinschlägen heimgesucht - so hat es am Anfang den Anschein. Später stellt sich heraus, dass es sich um Raumschiffe handelt, die vom Mars aus auf die Erde geschossen wurden. Ihnen entsteigen bald außerirdische Wesen, die mit den Menschen nichts Gutes im Sinn haben, sondern die sie alle vernichten wollen, um sich die Erde untertan zu machen. Die Geschichte, die spätestens seit der Parodie "Mars Attacks" jedem bekannt sein dürfte, schrieb der englische Schriftsteller H. G. Wells 1898.

Buchillustration von Henrique Alvim Corréa aus dem Jahr 1906 [Public domain], from Wikimedia Commons.


Der Autor

H. G. Wells (1866-1946) war zusammen mit Jules Verne ein Pionier der Science-Fiction-Literatur. Während jedoch bei Verne die Technik im Mittelpunkt stand, war für Wells der Mensch das Wichtigste. Mit seinen Romanen "Die Zeitmaschine" (1895), "Der Krieg der Welten" (1898) und "Wenn der Schläfer erwacht" (1899) begründete er eine Reihe von Standardthemen und übte eine nachhaltige Wirkung auf das Science-Fiction-Genre aus. Als Sozialkritiker versuchte er Belehrung und Unterhaltung zu verknüpfen. In seinen Gesellschaftsvisionen sah er den Zweiten Weltkrieg, die Atombombe und die spätere Abkehr von der Technokratie voraus.

Die Geschichte

Wells hat seinen Roman auf dem Höhepunkt des British Empires geschrieben. Aus Afrika waren Sklaven in die Kolonien verschleppt, die amerikanischen Indianer ausgerottet worden, und in Indien und in der Südsee demonstrierte Englands Streitmacht Stärke. Wells hielt dem Empire einen Spiegel vor, und überlegte, was passieren würde, wenn eine stärkere Macht anfinge, das British Empire bzw. die ganze Menschheit zu vernichten oder zu versklaven. Interessanterweise werden die Marsianer von den kleinsten Lebenwesen der Erde besiegt - den Viren und Bakterien. Weil die Aliens gegen die Krankheiten der Menschen nicht immun sind, sterben sie. Am Ende hofft Wells, dass das Ereignis das "Gefühl für das Gemeinwohl der Menschheit gefördert hat".

Das Hörspiel

Der Regisseur und Schauspieler Orson Welles (1915-1985) hatte mit dem Effekt, den sein Hörspiel erzielte, nicht gerechnet. Er wollte das Buch einfach für das noch junge Medium Radio aufarbeiten und eine spannende Geschichte erzählen. Obwohl die Produktion vom Sender als Hörspiel angekündigt worden war, brach während der Sendung am 30. Oktober 1938 in New York Panik aus. Viele Hörer hielten das Stück für eine echte Reportage und verließen fluchtartig die Städte, schrien, weinten, beteten und glaubten an das Ende der Welt.
"The War of the Worlds" ging damit als das berühmteste und vor allem wirkungsvollste Hörspiel aller Zeiten in die Radiogeschichte ein.


Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:


Am 30. Oktober 1925 startete KUT-AM in Austin Texas den Sendebetrieb.

Am 30. Oktober 1948 wurde der "Südwestfunk" durch die Verordnung Nummer 187 der französischen Militärregierung  zu einer Anstalt des öffentlichen Rechts unter deutscher Verwaltung.

Nekrolog:

Am 30. Oktober 1996 starb der Radio-Talkmaster Leon Lewis im Alter von 81 Jahren. Er arbeitete zwischen 1970 und 1980 bei WMCA-AM, New York.

Am 30. Oktober 2000 starb der US-amerikanische Komiker, Schauspieler und Musiker Steve Allen. In dem Film Wo warst Du als das Licht ausging? von 1968 mit Doris Day stellte er einen Radiosprecher dar.

Quellen:

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Radio-Geschichte. 29. Oktober

Der 29. Oktober in der Geschichte des Radios:

Am 29. Oktober 1923 nahm in Berlin der erste deutsche Rundfunksender seinen offiziellen Sendebetrieb auf. Von 20 bis 21 Uhr meldete sich die "Deutsche Stunde" mit einem Unterhaltungsprogramm aus dem Vox-Haus, da neben der Reichspost die Vox Schallplatten- und Sprechmaschinen-AG an dem Sender beteiligt war.
Diese Stunde wird als das Geburtsdatum des deutschen Rundfunks betrachtet. Der Sender auf dem Dachboden des Hauses hatte eine Leistung von 0,25 kW und arbeitete auf der Welle 400 m. Das Signal wurde auf die 30 m lange Reusenantenne übertragen, die zwischen zwei 18 m hohen Masten auf dem Vox-Haus und dem Hotel Esplanade aufgespannt war.

Die  BZ am Mittag schrieb am 30.10.1923:
"Drei Minuten vor acht Uhr! Alles versammelt sich im Senderaum. Erwartungsvoll beobachtet man das Vorrücken des Zeigers der Uhr... Acht Uhr! Alles schweigt. In das Mikrophon ertönen die Worte:
Achtung! Hier Sendestelle Berlin Voxhaus, Welle 400. Wir bringen die kurze Mitteilung, daß die Berliner Sendestelle Voxhaus mit dem Unterhaltungsrundfunk beginnt."

Die Deutsche Stunde war bereits am 22. Mai 1922 gegründet worden. Laut Gesellschaftsvertrag war die Aufgabe der Deutschen Stunde „die gemeinnützige Veranstaltung von öffentlichen Konzerten und Vorträgen, belehrenden, unterhaltenden sowie alle weitere Kreise der Bevölkerung interessierenden Darbietungen auf drahtlosen Wege im Deutschen Reiche“. Sie beantragte noch im Mai eine Sendegenehmigung bei der Reichspost. Vorstand der Gesellschaft wurde der Chefredakteur des Eildienst Ernst Ludwig Voss.
Die Deutsche Stunde hatte ihr Programm als sogenannten Saalfunk konzipiert, der in Kino- und andere Versammlungsräume übertragen werden sollte. Sie plante zunächst kein Programm für private Empfangsgeräte.
Als die Deutsche Stunde am 29. Oktober 1923 sendete, gab es offiziell noch keine privaten Zuhörer. Erst am 31. Oktober 1923 erhielt der Berliner Wilhelm Kollhoff als erster die Genehmigung zum privaten Rundfunkempfang.


Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 29. Oktober 1934 wurde das  Mutual Broadcasting System gegründet.

Am 29. Oktober 1955 nahm "La Voz de Madrid" auf dem 20-kW-Mittelwellensender 1097 kHz den Programmdienst auf.

Am 29. Oktober 1970 nahm der Lokalsender der BBC "Radio Oxford" den Sendebetrieb auf Mittelwelle und UKW auf.

Am 29. Oktober 1977 veröffentlichte der Rocksänger Meatloaf seinen Song "Bat Out Of Hell" im Radio.

Nekrolog:

Am 29. Oktober 1996  starb der langjährige Talkmaster von WBZ-AM in Boston,  Norm Nathan.

Quellen:


Mittwoch, 28. Oktober 2015

Radio-Geschichte. 28. Oktober

Der 28. Oktober in der Geschichte des Radios:

Am 28. Oktober 1922 gelang in den USA die erste landesweite (Coast to coast) Radioübertragung eines Footballspiels (American Football - nicht Fußball).

Am 28. Oktober 1930 wurde über den Sender von "Radio Bern" die erste Schulfunksendung ausgestrahlt. Die Idee zu dieser Versuchssendung hatten der Direktor des Radiostudios Bern, Kurt Schenker und der Berner Gymnasiallehrer Hans Gilomen. Ab 1932 ergänzte in der Schweiz und in Österreich Schulfunk regelmäßig den Unterricht.
Auch in anderen Ländern (USAKanadaSowjetunion usw.) gab es in den 1930er Jahren Radiosendungen für Schulen.

In Deutschland gab es bereits 1924, im Jahr nach dem Start des Rundfunks, erste Schulfunksendungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Schulfunk in Deutschland am 2. September 1946 mit täglichen Sendungen des Senders Leipzig des Mitteldeutschen Rundfunks.

Foto: Regieraum des Schulfunks im Haus des Berliner Rundfunks, 1946

(Bundesarchiv, Bild 183-1987-0508-500 / Schwahn / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons).

Ab dem 28. Oktober 1951 verwendete der Bayerische Rundfunk (BR) wieder das vollständige Pausenzeichen "Solang der alte Peter". Anlass war die vollständige Wiederherstellung der im Krieg zerstörten Kirche St. Peter in München.

Am 28. Oktober 1965 nahm "Radio RSA", vorläufig mit dem Afrikadienst, den Sendebetrieb auf. Verbreitet wurden die Programme über den 250-kW-Kurzwellensender in Blomendal (südlich von Johannesburg). Ein halbes Jahr später wurde der mehrsprachige Auslandsdienst eingeführt.

Am 28. Oktober 1986 änderte der Sender KOB-AM in Albuquerque New Mexico sein Rufzeichen in KKOB.

Die "Voice of Peace"
Am 28. Oktober 1993 versenkte der israelische Pilot, Friedensaktivist und Radiomoderator Abie Nathan sein Radioschiff Voice of Peace („Stimme des Friedens“). Der 1973 gegründete Piratensender hatte sein Programm  in internationalen Gewässern des Mittelmeers von Bord eines Schiffes ausgestahlt. Mit einem ausgewogenen Musikprogramm warb der Sender 20 Jahre lang für Frieden und Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern. Finanziell unterstützt wurde er unter anderem von John Lennon. Nach der Unterzeichnung des Osloer Friedensabkommens hielt Nathan die Mission des Senders für erfüllt und stellte den Sendebetrieb ein. 1997 erhielt Abie Nathan den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis.

Quellen:

Dienstag, 27. Oktober 2015

Radio-Geschichte. 27. Oktober

Der 27. Oktober in der Geschichte des Radios:

Am 27. Oktober 1935 veranstalteten 31 Länder eine zweistündige „Weltringsendung“ unter dem Motto "Jugend singt über die Grenze". Auch der Deutsche Rundfunk schaltete sich auf. Die 1300 beteiligten Radiosender steuerten jeweils dreieinhalbminütige Gesangsdarbietungen bei.

Der Weltrundfunkverein war 1925 von europäischen Rundfunkorganisationen als privater Zusammenschluss mit Sitz in Genf gegründet worden, um auf internationaler Ebene die Rundfunkfrequenzen zu ordnen. Als Nachfolge der IRU entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg die Europäische Rundfunkunion (englisch European Broadcasting Union EBU) und die Internationale Rundfunkorganisation (französisch Organisation Internationale de Radiodiffusion OIR).
Groucho Marx 1931


Am 27. Oktober 1947 feierte die Quizsendung You Bet Your Life mit Groucho Marx ihre Premiere auf dem  ABC Radio Netzwerk. Als eine der beliebtesten Quiz-Shows Nordamerikas lief sie von 1947 bis 1956 im Radio und parallel von 1950 bis 1961 im Fernsehen. 1960 wurde ihr Name in „The Groucho Show“ geändert.
Die Sendung wurde stets mit der Titelmelodie Hooray for Captain Spaulding aus dem Marx-Brothers-Film Animal Crackers eröffnet.
Mit George Fenneman als Ansager und Gegenpart überraschte Groucho sein Publikum mit außergewöhnlichen Gesprächen. Die Show lebte vor allem von Grouchos einmaligem Wortwitz und seinen spontanen, oft ungeplanten Reaktionen. Sie war so gut, dass die Lowell Toy Manufacturing Corporation of New York eine Brettspielversion herstellte, welche die Kandidaten als persönliche Erinnerung an Groucho mit nach Hause nehmen durften.

Die CD Groucho on Radio enthält einen 30-minütigen Ausschnitt der Show vom 30. November 1950 (Label: Radiola/Radio Yesteryear).

Foto: Ralph F. Stitt, Rivoli Theatre [Public domain], via Wikimedia Commons


Am 27. Oktober 1957 weihte Papst Pius XII. das Rundfunkzentrum des Vatikansenders "Santa Maria di Galeria", 18 Kilometer nördlich von Rom  ein. Einen Tag vorher hatte Radio Vatikan die Sendeanlage mit leistungsfähigen Rundfunksendern für Kurz- und Mittelwelle auf exterritorialem Gebiet in Betrieb genommen.
Gegründet wurde Radio Vatikan 1931 unter Papst Pius XI. Die Leitung des Senders wurde dem Jesuitenorden übertragen. Das Hauptsendezentrum wurde am vatikanischen Hügel eingerichtet. Am 12. Februar 1931 wurde um 16:30 Uhr mit der von Papst Pius XI. gesprochenen Botschaft „Qui arcano Dei consiglio“ die erste Sendung ausgestrahlt.

Am 27. Oktober 2003 verkündete XM Satellite Radio, das es die Hürde von einer Million Hörer erklommen hatte. Es war erst im September 2001 gegründet worden.


Geburtstag:

Am 27. Oktober 1918 wurde Bill Ballance geboren. Er wurde in den 1970er Jahren berühmt, weil er in seinen Sendungen Tabuthemen aufgriff und offen über alle Fragen der Geschlechterbeziehungen sprach, ohne etwas auszusparen. Damit wurde er zum Urvater der so genannten "Shock Jocks" und zum Vorbild für Radiomoderatoren wie Tom Leykis und Howard Stern.



Foto: Wendy Mukai, likely in Los Angeles. (eBay item photo front photo back) [Public domain], via Wikimedia Commons


Quellen:


Montag, 26. Oktober 2015

Radio-Geschichte. 26. Oktober

Der 26. Oktober in der Geschichte des Radios:

Judy Garland in den 1940er Jahren
Am 26. Oktober 1935 trat die damals 13 Jahre alte Judy Garland in Wallace Beerys RadioshowShell Chateau Hour auf dem NBC Radio Netzwerk auf. Die einstündige Varietee-Show wurde vom Mineralölkonzern Shell finanziert und am Samstagabend um 21 Uhr 30 ausgestrahlt.
Judy Garlands Berufsweg befand sich damals in einer entscheidenden Phase: Als Kinderstar hatte sie bereits in mehreren Hollywood-Produktionen mitgewirkt, doch nun war sie für solche Rollen zu alt und für Frauenrollen zu jung.
Sie war dabei, einen Vertrag mit Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) abzuschließen, doch dort wusste noch keiner, welche Rollen sie spielen sollte. Im Vergleich zu den weiblichen Hollywood-Stars dieser Zeit war Judy Garland mit einer Körpergröße von gerade einem Meter 51 zu klein. Regisseur Charles Walters sagte einmal in einem Interview, dass Judy sich im Vergleich mit anderen Schauspielerinnen ihrer Generation wie Ava Gardner, Lana Turner oder Elizabeth Taylor minderwertig und zurückgeblieben gefühlt hatte. Das Studio gab ihr schließlich das Image des netten Mädchens von Nebenan. Außerdem sollte ihr Gesangstalent durch Auftritte im Radio einem breiten Publikum bekannt gemacht werden.

Die Aufnahme kann auf YouTube nachgehört werden:



Am 26. Oktober 1957 nahm Radio Vatikan eine Sendeanlage mit leistungsfähigen Rundfunksendern für Kurz- und Mittelwelle auf exterritorialem Gebiet bei Santa Maria di Galeria, nördlich von Rom in Betrieb.
Gegründet wurde Radio Vatikan 1931 unter Papst Pius XI. Die Leitung des Senders wurde dem Jesuitenorden übertragen. Das Hauptsendezentrum wurde am vatikanischen Hügel eingerichtet. Am 12. Februar 1931 wurde um 16:30 Uhr mit der von Papst Pius XI. gesprochenen Botschaft „Qui arcano Dei consiglio“ die erste Sendung ausgestrahlt.


Am 26. Oktober 1960 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts. Weil die Rundfunkanstalten in der Hoheit der Länder waren, legte dieses Gesetz fest, dass die mit diesem Gesetz ebenfalls eigenständig werdende Deutsche Welle über Kurzwelle Rundfunksendungen für das Ausland und der Deutschlandfunk Rundfunksendungen für (ganz) Deutschland und das europäische Ausland produzieren sollten, wobei die Sendungen des Deutschlandfunks laut § 5 „ein umfassendes Bild Deutschlands vermitteln“ sollten. Mit Inkrafttreten des Gesetzes am 16. Dezember 1960 galten die beiden neuen Anstalten nach § 33 als errichtet. Der Auftrag der ARD an den NDR, den Deutschen Langwellensender zu betreiben, erlosch. Die Langwelle wurde dem neuen Sender Deutschlandfunk mit Sitz in Köln übergeben, der am 1. Januar 1962 mit der Ausstrahlung eines deutschsprachigen Hörfunkprogramms begann.
Offizielle Zielgruppen der Programme waren deutsch(sprachig)e Hörer in der DDR, in Osteuropa sowie in westeuropäischen Nachbarländern wie Italien, Frankreich, Benelux, Großbritannien, Irland, Dänemark, Norwegen und Schweden. Faktisch richtete sich der Deutschlandfunk aber vorwiegend an DDR-Bürger, denen mit dem Programm eine Alternative zum Rundfunk der DDR gegeben werden sollte. Eine per Bundesgesetz errichtete Rundfunkanstalt zur Versorgung der bundesrepublikanischen Bevölkerung wäre aufgrund der Kulturhoheit der Länder nicht zulässig gewesen (vgl. 1. Rundfunk-Urteil). Der Deutschlandfunk wurde somit das Pendant zur Stimme der DDR, vormals Deutschlandsender.

Am 26. Oktober 1965 wurde in Ruanda die Relaisstation Kigali in Dienst genommen. Ein 250-kW-Kurzwellensender übertrug die Programme Internationaler Rundfunkdienste in ihr Zielgebiet.

Am 26. Oktober 1966 wurde die National Iranian Radio and Television gegründet. Für die Finanzierung der Programme ist seitdem die Regierung zuständig. Rundfunkgebühren für die Teilnehmer gibt es nicht.

Am 26. Oktober 1966 startete der Film "Stadtgespräch" in den deutschen Kinos. Etwa 1,67 Millionen Kinobesucher sahen in Deutschland die Boulevardkomödie über die Liebeswirren der Hamburger Radiomoderatorin Monika Krauss.
Eine Radiosendung mit diesem Titel hatte es Mitte der 80er Jahre bei der "Neuen Welle Franken" in Nürnberg gegeben. Moderiert wurde die Sendung meistens von Bianca Bauer-Stadler.

Nekrolog:

Am 26. Oktober 2004 starb der legendäre britische Radiomoderator John Peel im Alter von 65 Jahren während eines Urlaubs in Peru an einem Herzinfarkt.
Die Radiokarriere des Briten startete 1962 in den USA: Beim Radiosender WRR in Dallas galt er als Experte für die Musik der Beatles. Später wechselte er zum Sender KOMA nach Oklahoma City, dann zu KMEN ins kalifornische San Bernardino.
Im Frühjahr 1967 kehrte er nach England zurück und legte beim Piratensender Wonderful Radio London (genannt Big L) Platten auf. Wegen des Verbots der Piratensender im August 1967 blieb es ein kurzes Gastspiel. Allerdings begann er wenig später für den neu gegründeten Popsender BBC Radio 1 zu arbeiten.
Die BBC ließ ihm bei der Musikauswahl jede Freiheit, so dass er seinen eigenen Geschmack verbreiten konnte. Er war der Erste, der die Musikbewegungen Punk, Reggae und Hip-Hop über Radiofrequenzen verbreitete.
Peel produzierte exklusiv Programme für viele Radiostationen, unter anderem für BBC World Service, VPRO Radio3 in den Niederlanden, die Hansawelle und Radio Bremen 2 (ab 1985), Radio Bremen Vier (ab 1987) sowie später auch Radio Eins in Deutschland, Ö3 (Österreich) und Radio Mafia, Helsinki (Finnland). Seine Sendungen bei BBC Radio 1 waren weltweit auch im Internet zu hören.

Foto: Arno Matthias [Public domain], via Wikimedia Commons
Auf YouTube gibt es zahlreiche Videos über John Peel. Zum Beispiel dieses hier:




Am 26. Oktober 2015 starb der US-amerikanische Radiomoderator Ed Walker im Alter von 83 Jahren an einem Krebsleiden. Der von Geburt an blinde Radiostar moderierte jeden Sonntagabend von 19.00 bis 23.00 Uhr die Sendung "The Big Broadcast" beim Sender  WAMU-FM in Washington, D.C.
Im Jahr 2009 wurde Walker in die Radio Hall of Fame gewählt.

Foto: "Broadcaster Ed Walker in 2003". Licensed under CC BY 3.0 via Wikipedia.


Quellen:

Sonntag, 25. Oktober 2015

Radio-Geschichte. 25. Oktober

Der 25. Oktober in der Geschichte des Radios:

Am 25. Oktober 1965 veröffentlichten die Rolling Stones ihren Song "Get Off of My Cloud" im Radio.  In Deutschland stand die Single vom 1. bis 14. Januar 1966 zwei Wochen lang auf Platz 1 der Hitparaden.

Foto:  Larry Rogers (1972 Jagger photo from File:Jagger-early Stones.jpg); User:Machocarioca (1995 Keith Richards photo from File:KeithR2.JPG); Catharine Anderson (October 1981 photo from File:Ron-Wood in CA.jpg); Patrick Baumbach (2006 photo from File:Charlie Watts Hannover 19-07-2006.jpg) [CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons


Am 25. Oktober 2007 startete Radio Regenbogen als erster Anbieter Deutschlands ein Pilotprojekt und sendete HD-Radio. Über die Frequenz 102.8 MHz wird der Rhein-Neckar-Raum neben dem Hauptprogramm auch mit den Formaten Regenbogen Gold und Regenbogen Comedy versorgt.

Dieses digitale Radiosystem wurde ergänzend zu DAB entwickelt. Ein Merkmal von HD Radio liegt darin, dass es im Gegensatz zu DAB nicht nur rein digital funktioniert, sondern auch als Hybridsystem gleichzeitig mit dem analogen Mittelwellen- und UKW-Rundfunk betrieben werden kann. Das System wird der Nutzung vorhandener Infrastrukturen und UKW Frequenzkapazitäten besser gerecht , allerdings steigt dadurch der Frequenzbedarf und es könnte zu Störungen von Nachbarkanälen kommen. In Europa ist auf UKW ein Kanalraster von 100 kHz üblich, während es in den USA 200 kHz sind. Insbesondere für bestehende Regionalradios stellt HD Radio eine kostengünstige Alternative zu DAB dar. Heute übertragen hunderte Radiostationen ihre Programme in den USA im digitalen Standard HD Radio nach ITU-Norm R-BS.1114-2 (Digital System C).

Geburtstag:

Am 25. Oktober 1890 wurde der deutsche Ingenieur, Erfinder und Unternehmer Max Braun in Ostpreußen geboren. Er gründete 1921 in Frankfurt-Bockenheim die Keimzelle des späteren Elektrogeräteherstellers Braun.
1923 konstruierte Max Braun seinen ersten Rundfunkempfänger, den Trumpf Walzendetektor, so genannt nach seinem zylinderförmigen Detektor. Ende der 1920er Jahre übernahm Braun die Radioproduktion des Unternehmens Carl Sevecke. 
Braun-Röhrenradio Modell „SK 2“
Die ersten eigenen Radiogeräte erschienen 1933, es waren unter anderem das Modell „Mozart“ und das Modell „Edelsuper“ oder 1934 der „Super 4W“. Max Braun kombinierte als einer der Ersten ein Radio und einen Plattenspieler in einem Gehäuse und schuf so eine neue Art Musiktruhe, beispielsweise den „Phono-Super 637 GW“ von 1936. Ein großer Erfolg waren die von 1936 bis 1939 produzierten Kofferradios, wie der 1936 gebaute „BKS 36“ oder der moderne „239 D“, der einen Kofferbezug mit Krokodilleder-Prägung hatte.
Im Mai 1990 wurde beschlossen, das Unterhaltungselektronik-Geschäft einzustellen, der „Artikelbereich Elektronik“ wurde aufgelöst. Heute (Stand 2015) ist die Firma Braun Weltmarktführer im Bereich von Scherfolienrasierern, Epiliergeräten und Stabmixern.

Foto: „Braun SK 2 Radio“ von Nite_Owl - originally posted to Flickr as L1070298. Lizenziert unter CC BY-SA 2.0 über Wikimedia Commons.

Nekrolog:

Am 25. Oktober 2006 starb der US-amerikanische Radiounternehmer Bernard (Bernie) Dittman im Alter von 78 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.
 1959 kaufte er gemeinsam mit seinem Vater den Sender WABB 1480 in Mobile, Alabama und veränderte das Format in einen Top-40-Sender. Später kam noch WABB-FM dazu. Es wurde die über den längsten Zeitraum laufende Top-40-Station der USA. Bis 2007 wurde das Format über 48 Jahre hinweg beibehalten. Zeitweise gehörte Dittman auch der Sender WAPI AM/FM Birmingham.

Quellen: