Am 31. Oktober 1923 erhielt der Berliner Wilhelm
Kollhoff die erste Genehmigung zum privaten Rundfunkempfang. Damals hatte die
Deutsche Stunde ihr Programm als sogenannten Saalfunk
konzipiert, der in Kino- und andere Versammlungsräume übertragen werden sollte.
Sie plante zunächst kein Programm für private Empfangsgeräte.
Als die Deutsche
Stunde am 29. Oktober 1923 sendete, gab es deshalb offiziell noch keine
privaten Zuhörer.
Die Gebühren für den
Empfang für ein Jahr waren wegen der Inflation gigantisch: 350 Milliarden Mark
kostete Kollhoff die Genehmigung für den privaten Rundfunkempfang. Kollhoff,
der einen Zigarrenladen in der Turmstraße 47 in Berlin-Moabit besaß, erhielt damals
nach zweiwöchiger Wartezeit sein Radio und die Rundfunkempfänger-Lizenz
Nr. 1 ausgehändigt. Auch 1953 besaß er noch seinen Zigarrenladen.
Am 31. Oktober 1938 war die durch das Hörspiel "War of the Worlds" am Vorabend erzeugte Massenpanik Tagesgespräch in
den Vereinigten Staaten. Mehr zum Hörspiel im Blogeintrag vom 30.10.
Nekrolog:
Am 31. Oktober 2008 starb der Autor, Schauspieler und Radiomoderator Studs
Terkel im Alter von 96 Jahren. Bekannt wurde er vor allem durch
seine Radio-Interviews – er nannte sie Gespräche
–, als Pionier der Oral History und Jazzkenner. Er bezeichnete sich selbst als Guerilla-Journalist.
Über 45
Jahre lang war er von 1952 bis 1997 täglich über den Radiosender WFMT/Chicago
zu hören.
Er gilt als „der
Mann, der Amerika interviewte“. Eine Reihe seiner Bücher basiert vor allem auf
mündlichen Nacherzählungen seiner umfassenden Gespräche und Interviews mit
Zeitzeugen und Amerikanern jedweder Abstammung oder sozialer Herkunft.
Entertainern, Künstlern und Politikern schenkte er weniger Platz in seinen
Büchern: Terkel gilt daher als Chronist, der das Leben der „einfachen“ Menschen
im Amerika des 20. Jahrhunderts dokumentierte, die meist nicht im Mittelpunkt
der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen.
Quellen: