Montag, 27. Oktober 2014

12,4 Mio. hören über das Internet Radio

Webradiotest 2014 II erschienen


Heute erschien mit dem Webradiotest 2014 II die aktuelle Erhebung der umfassenden Reichweitenstudie. Laut aktueller Welle steigt die Webradionutzung weiter: Insgesamt geben 12,4 Mio. Deutsche über 14 Jahren an, in den letzten zwei Wochen Webradio genutzt zu haben. 
     
Webradiotest erscheint ab sofort zweimal jährlich

Die Studie „Webradiotest“ wurde 2010 von audimark initiiert und etablierte sich über die Jahre als anerkannte Reichweitenstudie. Ziel der Studie ist es Mediaplanern und Werbungtreibenden vergleichbare Reichweitenzahlen zur Verfügung zu stellen. Dabei ist der Webradiotest bislang die einzige Studie, die für über das Internet übertragene Audioangebote auf Personenbasis Stundenreichweiten ausweist. 

Seit 2012 erfolgt die Erhebung durch eine telefonische Befragung und ist damit methodisch angelehnt an die Erhebung der Hörerzahlen der klassischen Radioangebote. Durchgeführt wird diese von den beiden Instituten GfK Enigma und MMA Markt Media Analysen. Angereichert durch eine technische Messung der Nutzungsvorgänge bilden diese Daten die Planungsbasis. 

Um dem Markt zukünftig noch aktuellere Planungswerte an die Hand zu geben, erscheint die Studie ab sofort zweimal jährlich: Einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. 

Jeweils zwei Wellen bilden die Basis der Auswertung, sodass die jeweils aktuelle Studie aus über 10.000 CATI-Interviews besteht, von denen diejenige, die im WHK der befragten Angebote liegen, weiterhin mit über 5.000 technischen Tagesmessungen angereicht sind. Insgesamt liefert dies eine Detailtiefe, die eine genaue Planung der Angebote ermöglicht. 

PC, Notebook oder Tablet weiterhin wichtigstes Empfangsgerät von Webradio

Angesprochen auf den Weg der Nutzung, geben von den Hörern, die in den letzten zwei Wochen über das Internet Radio gehört haben, 83,3% an, dieses über den PC, Notebook oder Tablet zu tun. 34,1% geben an, in den letzten zwei Wochen über ihr Smartphone zugehört zu haben. Insgesamt sind dies 4,2 Mio. Personen. Am wenigsten verbreitet sind IP-Radiogeräte, über welche nur 24,6% aller Hörer zuhören. Absolut entspricht dies 3,1 Mio. Hörern ab 14 Jahren. 

Webradiohörer nutzen stark unterdurchschnittlich UKW-Radio

Auch fällt in der aktuellen Erhebung auf, dass viele der Hörer der reinen Webradiostationen nicht mehr über die klassischen Wege UKW, Kabel oder Satellit Radio nutzen: 47,9% der Webradiohörer geben an, dies in den letzten zwei Wochen nicht getan zu haben. 

„Der Punkt, dass viele Hörer über den klassischen Weg kein Radio mehr nutzen, spricht für die Belegung von reinen Webradiostationen. So können Werbungtreibende gezielt neue Käufergruppen erschließen und die Nettoreichweite der Kampagnen weiter steigern“, so Matthias Mroczkowski, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb bei audimark. 

Webradio erreicht weiterhin höchst attraktive Zielgruppen / Frauen legen bei der Nutzung weiter zu

Die Möglichkeit, über das Internet Radio zu hören, wird besonders von Personen genutzt, die auch für die Mediaplanung von hoher Relevanz sind. 

So verfügt der typische Webradiohörer über ein sehr hohes Haushaltsnettoeinkommen: 51,4% leben in Haushalten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 2.500 EUR. In der Gesamtbevölkerung sind dies gerade einmal 38%. 

Auch wird die Belegung von Webradio mittlerweile immer stärker für Werbungstreibende relevant, welche Frauen zu ihrer Zielgruppe zählen. Der Trend der letzten Jahre, dass nun auch immer mehr weibliche Hörer über das Internet auf ihre Lieblingsangebote zugreifen, hält weiterhin an. In der aktuellen Erhebung sind 42,8% aller Hörer weiblich. Dieses entspricht einem Zuwachs von 41,7% seit 2012, wo dieser Anteil noch bei 30,2% lag. 

Studienergebnisse ab sofort im Planungstool media.predict verfügbar

Mit der Veröffentlichung der Studie steht die Planungsdatei ab sofort auch im Planungstool media.predict zur Nutzung zur Verfügung. Mithilfe des Tools können die Reichweiten von Streuplänen ermittelt und hierauf eine fundierte Planung aufgestellt werden.

Quelle: audimark-Pressemeldung

Freitag, 10. Oktober 2014

Der frühere MDR-Intendant Udo Reiter ist tot

„Ein Visionär, der den neuen Bundesländern eine publizistische Stimme gegeben hat“
MDR-Intendantin Karola Wille, Rundfunkratsvorsitzende Gabriele Schade und Verwaltungsratsvorsitzender Frank Möhrer zum Tod des MDR-Gründungsintendanten Udo Reiter

Mit tiefer Bestürzung hat der Mitteldeutsche Rundfunk auf die Nachricht vom Tod seines Gründungsintendanten Professor Dr. Udo Reiter reagiert. „Die deutsche Medienlandschaft, wie wir sie heute kennen, verliert mit Udo Reiter einen ihrer Gründungsväter, der MDR einen Kollegen und väterlichen Freund“, sagte MDR-Intendantin Karola Wille in Leipzig. Gerade in diesen Tagen mache der Tod von Udo Reiter besonders betroffen. Wille: „Er war in den Tagen nach der friedlichen Revolution einer der großen Gestalter einer neuen demokratischen Mediengesellschaft im wiedervereinigten Deutschland. Ein Visionär, der mit Kraft, Überzeugung und politischem Geschick den gerade erst formierten neuen politischen Strukturen in den neuen Bundesländern eine publizistische Stimme gegeben hat“.

Die Gremienspitzen des MDR reagierten ebenfalls tief betroffen.
„Prof. Dr. Udo Reiter hat als Gründungsintendant des MDR wesentlich dazu beigetragen, dass der Sender der erfolgreichste Programmanbieter in Mitteldeutschland wurde. Er hat sich auch sehr intensiv dafür eingesetzt, dass der ARD/ZDF-Kinderkanal KiKA seinen Sitz in Erfurt hat“, sagte die Rundfunkratsvorsitzende Prof. Dr. Gabriele Schade.

Der Verwaltungsratsvorsitzende Frank Möhrer würdigte die Arbeit und Lebensleistung Reiters. „Der MDR ist ein grundsolide und erfolgreich aufgestelltes Unternehmen. Daran haben das enorme Engagement und die Weitsicht von Prof. Dr. Udo Reiter einen maßgeblichen Anteil.“

Udo Reiter wurde am 28. März 1944 in Lindau am Bodensee geboren. Nach dem Abitur 1963 studierte er Germanistik, Geschichte und Politische Wissenschaften in München und Berlin und schloss sein Studium mit der Promotion zum Dr. phil. ab. 1970 begann er ein Volontariat beim Bayerischen Rundfunk. Dort war er anschließend in verschiedenen Funktionen journalistisch tätig, von 1986 an als Hörfunkdirektor.

Im Juli 1991 wurde Udo Reiter zum Intendanten des neu gegründeten Mitteldeutschen Rundfunks gewählt und in den Jahren 1996, 2002 und 2008 jeweils in diesem Amt bestätigt bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst Ende 2011. Udo Reiter übte innerhalb der ARD zahlreiche Funktionen aus, 1997 und 1998 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. Daneben fungierte er von 1999 an auch als Filmintendant innerhalb der ARD und hatte den Aufsichtsratsvorsitz der Filmeinkaufsgesellschaft Degeto Film GmbH inne.

Quelle:


Auch der Bayerische Rundfunk trauert um seinen früheren Hörfunkdirektor:

Seine berufliche Laufbahn beim Bayerischen Rundfunk begann 1970 mit einem Volontariat. 1980 wurde er Leiter der Abteilung Familienfunk, 1983 Chefredakteur Hörfunk und 1986 Hörfunkdirektor. In seine Wirkungszeit fällt die Gründung des ersten deutschen Informationsradios B5 aktuell im Mai 1991.

"Der Tod von Udo Reiter bestürzt mich zutiefst. Mit ihm verlieren wir eine große Persönlichkeit, einen brillanten Denker, einen humorvollen und hochgebildeten Freund, der in der deutschen Medienlandschaft deutliche Spuren hinterlassen hat. Sein größtes Verdienst für den Bayerischen Rundfunk war der Aufbau von B5 aktuell - dem ersten Informationsradio in Deutschland. Als Gründungsintendant des MDR hat er Herausragendes und Bleibendes geleistet. Die ARD prägte Udo Reiter vor allem als Film-Intendant und in seiner Zeit als Vorsitzender der ARD. Udo Reiter war dem BR bis zuletzt eng verbunden."
Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks

Quelle:
Pressemitteilung des Bayerischen Rundfunks