Freitag, 28. Juli 2017

Beteiligte der Frankfurter Erklärung legen Vertragstexte vor

Der Zugang zur UKW-Infrastruktur soll auch zukünftig diskriminierungsfrei und zu angemessenen Konditionen sichergestellt sein. Das ist das Ziel von Senderbetreibern und Programmveranstaltern, wie sie von APR und VPRT vertreten werden. 

Deshalb haben sie Ende März die Frankfurter Erklärung unterschrieben. Sie reagierten damit auf die Ankündigung der bisherigen UKW-Senderbetreiberin, ihre UKW-Infrastruktur zu veräußern. Da meist mehrere Programme über eine Infrastruktur abgestrahlt werden, stellt sich die Frage des Zugangs für diejenigen Betreiber und Programmanbieter, die nicht Eigentümer der Infrastruktur werden.

Die Sicherung des Zugangs zu Antennen soll der neue Standardrahmenvertrag bieten, den die Unterzeichner der Frankfurter Erklärung nun vorgestellt haben. Er basiert auf der bisherigen Regulierung der Bundesnetzagentur und passt diese der zukünftigen Situation an. Das Vertragsmuster beschreibt, wie konkret Eigentümer von Infrastrukturen das Versprechen des diskriminierungsfreien Zugangs umsetzen können.

Eine zweite nun vorgelegte Unterlage befasst sich mit den wettbewerbskonformen Entgelten. Sie beschreibt, unter welchen Rahmenbedingungen die Unterzeichner der Frankfurter Erklärung davon ausgehen, dass ein Preishöhenmissbrauch vermieden wird. Vor allem an exponierten Standorten, zu denen die Programmanbieter und ihre Senderbetreiber entsprechend aufgrund regulatorischer Vorgaben der Bundesnetzagentur und der Landesmedienanstalten keine Alternative haben, ist ein Missbrauch der sich so ergebenden Position des Eigentümers einer Antenne auszuschließen.

Die Unterzeichner der Frankfurter Erklärung gehen davon aus, dass sie die Grundlage geschaffen haben, dass nur noch in Ausnahmefällen Probleme an einzelnen Standorten von den zuständigen Behörden – Bundesnetzagentur beziehungsweise Bundeskartellamt – regulatorisch gelöst werden müssen.

Die Entwürfe der Texte hatten die Unterzeichner der Frankfurter Erklärung dem Bundeskartellamt, der Bundesnetzagentur, den Ländern (Rundfunkreferenten) und den Medienanstalten vorgelegt. Die Texte sind abrufbar unter www.frankfurter-erklaerung.org


Quelle: Pressemeldung der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR)

Dienstag, 4. Juli 2017

BLM-Präsident Schneider eröffnet die 25. Lokalrundfunktage in Nürnberg

Wie mache ich mein Programm besser? Wie erreiche ich noch mehr Zuschauer? Diese Frage stellen sich Medienmacher und –verantwortliche täglich. Darauf eine Antwort zu finden, ist in der digitalen Welt sehr viel einfacher geworden. Wie Daten richtig genutzt zur Verbesserung des Programms beitragen können, ist einer der Schwerpunkte der 25. Lokal­rundfunktage, die BLM-Präsident Siegfried Schneider am heutigen Dienstag in Nürnberg eröffnete.

Insgesamt haben sich ca. 1.000 Teil­nehmer für die beiden Veranstaltungstage am 4. Juli und 5. Juli im CongressCenter Ost der Nürnberger Messe angemeldet. Die Lokal­rundfunktage, die von der Medientage München GmbH, einer Tochter der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), durchgeführt werden, sind damit der größte Kongress zum lokalen Rundfunk in Deutschland. Erstmals wird die vom MedienNetzwerk Bayern organi­sierte „Local Web Conference“ in den zweiten Tag der Lokalrundfunktage integriert.
 
Thematische Schwerpunkte der Eröffnungsrede des BLM-Präsidenten waren die positive Entwicklung von Digitalradio, der Verkauf der UKW-Sendernetze durch die Media Broadcast und die HD-Verbreitung der lokalen Fernsehprogramme.
 
Es sei erfreulich, so Schneider, dass laut den aktuellen Ergebnissen der Funkanalyse Bayern mittlerweile gut 20 Prozent der Personen ab 14 Jahren in Bayern über ein Digitalradio-Gerät verfügen. In den zurück­liegenden Wochen hat es wichtige Impulse für eine positive Entwicklung von DAB+ in Bayern und in Deutschland gegeben.
Schneider nannte in diesem Zusammenhang die Entscheidung zum Plattform-Betrieb für einen zweiten bundesweiten DAB-Multiplex und die Kooperationsvereinbarung zwischen der BLM und dem Bayerischen Rundfunk. Schneider: „Das sind wichtige Wegmarken für die weitere Entwicklung des digitalen Hörfunks in Deutschland. An DAB+ führt aus meiner Sicht kein Weg mehr vorbei.“
 
Als ernste Herausforderung bezeichnete Schneider den bevorstehenden Verkauf der UKW-Senderanlagen durch die Media Broadcast. Die Bayerische Medien Technik (BMT), eine 90 Prozent-Tochter der BLM, habe fristgerecht ein Angebot für die Netze in Bayern abgegeben. Mittlerweile sei man in konkreten Verhandlungen mit der Media Broadcast. „Auch wenn wir in DAB+ die Zukunft des terrestrischen Rundfunks sehen, müssen wir in den nächsten Jahren die UKW-Senderstruktur sichern. UKW wird auch in den kommenden Jahren die Basis des wirtschaftlichen Erfolgs für die privaten Hörfunk-Anbieter in Bayern bleiben“, sagte Schneider.
 
Bis Ende 2017 sollen alle bayerischen Lokalfernsehprogramme sowohl über Kabel als auch über Satellit in HD ausgestrahlt werden. „Bei der HD-Ausstrahlung über Satellit ist der 1. Oktober der Stichtag. Dann werden wir über insgesamt zehn 24-Stundenkanäle verfügen“, so Schneider. Zudem seien die bayerischen Lokalfern­sehprogramme seit kurzem über eine Smart TV-App bei amazon fire tv empfang­bar. Weitere technische Plattformen würden in absehbarer Zeit hinzukommen. „Die Ausstrahlung über alle Plattformen ist die eine Bedingung sein Publikum zu er­reichen, die Qualität der gebotenen Inhalte die andere.(…). Das Ziel muss sein, den Zuschauern der bayerischen Lokal-TV-Programme möglichst viel eigenproduziertes, qualitätsvolles, aktuelles, relevantes, lokales Programm zu bieten“, betonte der BLM-Präsident.


Quelle: BLM