Egal, ob Reportage, Comedy oder Moderation – der lokale Rundfunk ist relevant, unterhaltsam und authentisch. Das zeigt sich jedes Jahr wieder bei der Verleihung der BLM-Hörfunk- und Lokalfernsehpreise. Ein Blick auf die Gewinnerbeiträge, die heute im Rahmen der Eröffnung der Lokalrundfunktage in Nürnberg vorgestellt wurden, lohnt sich. Die Preise sind mit je 3000 Euro dotiert, in der Kategorie Werbung und Promotion mit 1500 Euro.
Preisträger Hörfunk: Lokales Radio leben
„Ein journalistisch schwieriger Stoff, unterhaltsam und emotional präsentiert“ – dieses Know-how von Christian Höreth überzeugte die Jury in der Kategorie „Aktuelle Berichterstattung und Information“. Er gewann den Preis für ein überzeugendes Stück auf Radio Mainwelle, in dem er die Rentnerin Renate bei ihrem ehrenamtlichen Engagement in einer Flüchtlingsunterkunft in Bayreuth begleitet.
In der Kategorie „Unterhaltung und Comedy“ ging der Preis an Julia Draxler und Bettina Tzschirner für die Rubrik „Learning Allgäu“. Ihren Sprachatlas für Zugezogene, der auf HITRADIO RT1 Südschwaben läuft, lobte die Jury als „hundertprozentig gelungen“. Hier werde „im lokalen Radio Dialekt gelebt“ – und zwar auf höchst unterhaltsame, überspitzte Art.
Daniel Lutz und Chris Hädrich von „Daniel und das Morgenteam“, der Morningshow von HITRADIO RT1 Augsburg, bekamen den Preis für die beste Moderation. Ihre Show, die 2014 ihr Zehnjähriges feierte, sei „relevant, authentisch, schlagfertig und schnell“, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Ebenfalls an HITRADIO RT1 Augsburg ging die Auszeichnung in der Kategorie „Werbung und Promotion“, in der Morningman Daniel Lutz auch seine Finger im Spiel hatte. Er und sein Kollege Rolf Störmann gewannen mit „Augschburg in Space“, einer crossmedialen Aktion, die letztes Frühjahr für viel Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Der Kasperl aus der „Augsburger Puppenkiste“ war als erster Augsburger ins All geschickt worden: „Der perfekte Stunt im Radio“, urteilte die Jury.
Glücklicher Gewinner des Nachwuchspreises war Florian Ladenburger mit seinem Beitrag „afk max – Der Krimi“. Die Jury: Mit der vorgelegten Folge, die auf afk max in Nürnberg gesendet wurde, sei es gelungen, aus der Krimi-Flut herauszustechen – hier sei beim Zuhören ein „Film im Kopf“ entstanden, „spannend, aber auch mit ironischen Brechungen“.
Ein Nischenthema zum Topthema aufzubereiten, ist dem Macher von „Die Apfelarche von Oberneufnach“, Dr. Andreas Jalsovec, gelungen. Sein Stück, das er in der Evangelischen Funkagentur für Donau 3 FM erstellt hatte, bekam den Preis für die beste Spartensendung. Ein Beitrag, so mitreißend, dass „man am liebsten in einen der Äpfel beißen möchte, die da beschrieben werden“, befand die Jury.
Galaxy Music Award für Philipp Dittberner
Er ist 25 Jahre jung, gebürtiger Berliner und hat 2014 auf der Musikplattform Soundcloud den Song Wolke 4 veröffentlicht. Im März dieses Jahres schaffte er es damit in die deutschen Singlecharts. Heute Abend bekommt Philipp Dittberner im Rahmen der Lokalrundfunktage den Galaxy Music Award, den Radio Galaxy stiftet. Er wird auf dem Medienfest im Germanischen Nationalmuseum verliehen.
Zusammensetzung der Jury
Die achtköpfige Jury des BLM-Hörfunk- und Lokalfernsehpreises 2015 unter der neuen Leitung von Dr. Torsten Rossmann, WeltN24GmbH, setzt sich aus folgenden weiteren Mitgliedern zusammen: Katja Hofem, Geschäftsführerin von kabel eins; Detlef Kuschka, Journalist und Trainer; Katrin Müller-Hohenstein, ZDF-Moderatorin; Ina Tenz, Programmdirektorin bei radio ffn Hannover und bei Energy Bremen; Philipp Walulis, TV-Moderator bei Eins Plus und Gewinner des Grimme-Preises 2012; Walter Keilbart, Vorsitzender des Fernsehausschusses des BLM-Medienrats und Prof. Dr. Manfred Treml, Vorsitzender des Hörfunkausschusses des BLM-Medienrats.
Quelle: Pressemitteilung der BLM.
Dienstag, 30. Juni 2015
23. Lokalrundfunktage in Nürnberg
Der lokale Rundfunk müsse seinen Heimvorteil im Medienwandel konsequent nutzen, so die Aufforderung von BLM-Präsident Schneider, der am heutigen Dienstag die 23. Lokalrundfunktage in Nürnberg eröffnete. Insgesamt haben sich ca. 1.000 Teilnehmer für die beiden Veranstaltungstage am 30. Juni und 1. Juli im CongressCenter Ost der Nürnberger Messe angemeldet. Die Lokalrundfunktage, die von der BayMS, einer Tochter der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) durchgeführt werden, sind damit der größte Kongress zum lokalen Hörfunk und lokalen Fernsehen in Deutschland.
Die digitale Transformation bzw. Disruption zwinge sowohl die Anbieter als auch die BLM intensiv über die Zukunft des lokalen Rundfunks nachzudenken, so Schneider. „Ich bin überzeugt, dass wir an einem Scheidepunkt stehen, an dem ein „einfach weiter so“ nicht mehr funktioniert. Der Prozess des digitalen Umbruchs ist längst nicht abgeschlossen. Dies gilt für die inhaltliche Seite ebenso wie für den Werbemarkt. Um Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon in den lokalen Märkten etwas entgegensetzen zu können, müssen sich die lokalen Medien auf ihre Stärken besinnen und sie konsequent ausspielen.“
Die BLM sei dabei ein Konzept für die Zukunft des lokalen Hörfunks zu entwickeln: „Wir haben im vergangenen Herbst angefangen zu analysieren, wie sich der lokale Hörfunk angesichts der digitalen Transformation weiterentwickeln wird. „Hörfunk 2020“ ist der programmatische Titel dieses Konzepts, zu dem eine Reihe von Ihnen mit Ihrem Praxiswissen beigetragen haben. Wir diskutieren derzeit die Handlungsempfehlungen in den Gremien und werden dann nach der Sommerpause schrittweise mit der Umsetzung beginnen. Die wichtigsten Aspekte liegen dabei auf der Hand: Die Lokalität stärken und ausbauen, die Vielfalt erhalten, die Wirtschaftlichkeit sicherstellen und die Professionalität verbessern.“
Konkret gehe es dabei um den Ausbau lokaler Sendezeiten, die Schaffung eines attraktiven Angebots für junge Hörer, die Verbesserung der Zulieferprogramme, verstärkte Kooperationen bei der Vermarktung und dem Thema Forschung sowie um eine bessere Auffindbarkeit der lokalen Angebote auf den unterschiedlichen Plattformen. Zur Verbesserung der Professionalität habe die BLM ihr Aus- und Fortbildungsangebot deutlich ausgebaut und auch das Innovationsprojekt „INNOVATE:MEDIA“ solle mit seinen Teilprojekten vor allem den lokalen Medienunternehmen zugutekommen.
Abschließend forderte der BLM-Präsident in seiner Begrüßung die lokalen Hörfunk- und Fernsehanbieter noch einmal auf, den großen Trumpf, den sie haben, auch zu nutzen: „Wir haben den Heimvorteil im Medienwandel und den müssen wir konsequent und auf allen Ebenen ausspielen.“
www.lokalrundfunktage.de
Quelle: Pressemitteilung der BLM.
Die digitale Transformation bzw. Disruption zwinge sowohl die Anbieter als auch die BLM intensiv über die Zukunft des lokalen Rundfunks nachzudenken, so Schneider. „Ich bin überzeugt, dass wir an einem Scheidepunkt stehen, an dem ein „einfach weiter so“ nicht mehr funktioniert. Der Prozess des digitalen Umbruchs ist längst nicht abgeschlossen. Dies gilt für die inhaltliche Seite ebenso wie für den Werbemarkt. Um Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon in den lokalen Märkten etwas entgegensetzen zu können, müssen sich die lokalen Medien auf ihre Stärken besinnen und sie konsequent ausspielen.“
Die BLM sei dabei ein Konzept für die Zukunft des lokalen Hörfunks zu entwickeln: „Wir haben im vergangenen Herbst angefangen zu analysieren, wie sich der lokale Hörfunk angesichts der digitalen Transformation weiterentwickeln wird. „Hörfunk 2020“ ist der programmatische Titel dieses Konzepts, zu dem eine Reihe von Ihnen mit Ihrem Praxiswissen beigetragen haben. Wir diskutieren derzeit die Handlungsempfehlungen in den Gremien und werden dann nach der Sommerpause schrittweise mit der Umsetzung beginnen. Die wichtigsten Aspekte liegen dabei auf der Hand: Die Lokalität stärken und ausbauen, die Vielfalt erhalten, die Wirtschaftlichkeit sicherstellen und die Professionalität verbessern.“
Konkret gehe es dabei um den Ausbau lokaler Sendezeiten, die Schaffung eines attraktiven Angebots für junge Hörer, die Verbesserung der Zulieferprogramme, verstärkte Kooperationen bei der Vermarktung und dem Thema Forschung sowie um eine bessere Auffindbarkeit der lokalen Angebote auf den unterschiedlichen Plattformen. Zur Verbesserung der Professionalität habe die BLM ihr Aus- und Fortbildungsangebot deutlich ausgebaut und auch das Innovationsprojekt „INNOVATE:MEDIA“ solle mit seinen Teilprojekten vor allem den lokalen Medienunternehmen zugutekommen.
Abschließend forderte der BLM-Präsident in seiner Begrüßung die lokalen Hörfunk- und Fernsehanbieter noch einmal auf, den großen Trumpf, den sie haben, auch zu nutzen: „Wir haben den Heimvorteil im Medienwandel und den müssen wir konsequent und auf allen Ebenen ausspielen.“
www.lokalrundfunktage.de
Quelle: Pressemitteilung der BLM.
Radio-Geschichte. 30. Juni:
Am 30. Juni 1961
starb der Radiopionier Lee de Forest. Er gilt als einer der Väter des Elektronikzeitalters und bezeichnete
sich selbst als "Vater des Radios". Er promovierte 1899 in Yale mit
einer Doktorarbeit über Radiowellen und entwickelte einen drahtlosen
Telegrafenempfänger. 1902 gründete er die "De Forest Wireless Telegraph
Company", aber wie viele andere seiner späteren Firmen scheiterte das
Unternehmen an seinen mangelhaften kaufmännischen Fähigkeiten.
De Forest war
überaus kreativ und ambitioniert, aber er erkannte oft nicht das
wirtschaftliche Potenzial, das in seinen Erfindungen steckte. Während er an der
Weiterentwicklung der drahtlosen Telegrafie arbeitete, erfand er das Audion,
heute unter der Bezeichnung "Triode" bekannt. Mit dieser gasgefüllten
Röhre ließ sich die Sprache beim Radioempfang verstärken. De Forest hielt das
Gas für einen wesentlichen Teil des Systems. 1912 zeigten andere Ingenieure
jedoch, dass die gleiche Triode im vollkommenden Vakuum viel höhere Leistungen
erbringen konnte.
De Forests Leben war
geprägt von Patentstreitigkeiten, Insolvenzen und vier Ehen. Für ihn waren das
Radio und später auch das Fernsehen Medien, die helfen sollten, die kulturelle
Vielfalt der USA in alle Haushalte zu bringen. Er ging auch selbst On Air -
zuerst 1907 mit einem Gespräch zur Fruaenrechtsbewegung. 1910 strahlte er mit
Aufnahmen von Enrico Caruso das erste Musikprogramm aus. 1916 baute er in
seinen Nachrichtensender die erste Radiowerbung ein - für seine eigenen
Produkte - und berichtete über die Präsidentschaftswahlen.
In den zwanziger
Jahren arbeitete er am Tonfilm und verbesserte die Arbeit von deutschen
Erfindern.
De Forest gründete
die De Forest Phonofilm Corporation,
konnte aber zu dieser Zeit niemanden in Hollywood für seine Erfindung
interessieren. Einige Jahre später entschied sich Hollywood für ein anderes
Aufnahmesystem, kam aber später auf die von De Forest entwickelte Technik
zurück.
1959/1960 erhielt er
einen Oscar für „seine
bahnbrechende Erfindung, die den Ton in die bewegten Bildern brachte“, und
einen Stern auf dem Hollywood Walk of
Fame.
Foto: PD
Quellen:
Montag, 29. Juni 2015
Radio-Geschichte. 29. Juni:
Am 29. Juni 1888 entsteht die erste erhaltene
Musikaufnahme in Großbritannien: Colonel George E. Gouraud, Edisons Agent in
London, nimmt Teile von Händels Oratorium Israel in Egypt, aufgeführt von einem fast 4000-stimmigen
Chor, mit Edisons neuem Wachswalzen-Phonographen auf.
Erfunden hatte
Edison das Gerät schon 1877. Ursprünglich war der Phonograph für
Sprachaufnahmen gedacht - eine Art Diktiergerät. Der Phonograph bestand aus
einem Schalltrichter mit einer Membran, die eine kleine Nadel trug. Diese
berührte einen mit Wachs überzogenen Zylinder. Drehte man eine Kurbel, drehte
sich der Zylinder und bewegte sich gleichzeitig vorwärts.
Wenn Edison nun in
den Trichter sprach, schwang die Nadel im Takt der Schallschwingungen hin und
her und grub eine wellenförmige Spiralrille ins Wachs. Brachte man nun die
Nadel wieder an den Anfang der Rille und drehte erneut die Kurbel, erklang der
hineingesprochene Schall - wenn auch höchst undeutlich und verrauscht - aus dem
Trichter.
Wissenswertes über
den Phonographen gibt es bei WAS IST WAS
Und bei Wikipedia
Foto:
EdisonPhonograph CC BY-SA 3.0
Norman Bruderhofer, www.cylinder.de - own work
Sonntag, 28. Juni 2015
Radio-Geschichte 28. Juni:
Am 28. Juni 1940 strahlte
NBC in Chicago die erste Folge der "Quiz Kids" aus. Es war der Beginn einer 13jährigen
Erfolgsgeschichte, die auch im Fernsehen ihre Fortsetzung fand.
Quizmaster Joe Kelly stellte in der
halbstündigen Sendung einer Gruppe von
Kindern Fragen, die von Hörern eingereicht worden waren. Seine Assistentinnen Eliza Hickok und Rachel Stevenson recherchierten die richtigen
Antworten.
Kelly betonte stets, dass er nicht sehr gebildet war und dass er
ohne seine Moderationskarten keine einzige der Fragen hätte korrekt beantworten
können. Dennoch führte er souverän und freundlich durch die Sendung und stellte
die Kinder immer in den Mittelpunkt.
Das
Rateteam der ersten Sendung bildeten der siebenjährige Gerard Darrow, Mary Ann
Anderson, Joan Bishop, Van Dyke Tiers und Charles Schwartz. Die fünf Kinder
waren aufgrund ihrer hohen Intelligenzquotienten ausgesucht worden. Sie mussten
sich für die Wissenschaft interessieren und auf die Hörer sympathisch wirken.
Sicheres Auftreten, Schnelligkeit und ein feiner Sinn für Humor waren weitere
Kriterien für dieses Casting.
Die
Rateteams wechselten jede Woche. Die drei besten Ratefüchse mussten sich in der
folgenden Woche zwei neuen Herausforderern stellen. Die Verlierer der Vorrunden
durften später auch wieder mitmachen. Spätestens mit Erreichen des sechzehnten
Lebensjahres mussten die Quiz Kids aus der Sendung ausscheiden.
Im Lauf
der Jahre wirkten hunderte von Kindern in der Sendung mit. Sie alle hatten eine
durchschnittlichen Intelligenzquotienten von 160. Ruth Duskin war sogar auf
einen IQ höher als 200 getestet worden. 1982 veröffentlichte sie ein Buch über
die Quiz Kids.
Viele
dieser Ratekinder sind später Berühmtheiten geworden, so zum Beispiel der
Medizinnobelpreisträger James Watson, die Schauspielerin Vanessa Brown, der
Schauspieler Robert Easton oder STAR TREK-Produzent Harve Bennett. Eine Liste
in englischer Sprache über die Karrieren der Quiz Kids gibt es hier.
Historische Quiz Kids-Sendungen zum Nachhören sind hier zu finden. Auffällig sind die Alkaselzer-Spots. Die Firma war Hauptsponsor der Sendung.
Quellen:
Foto: Postkarte von
1940 für die Hörer der "Quiz Kids"
Blue Network
(NBC)/Alka-Seltzer (Public Domain)
Samstag, 27. Juni 2015
Radio-Geschichte 27. Juni:
Am 27. Juni 2005 führte WRAL-FM als erster kommerzielle Radiosender in North Carolina und
als zweiter in den Vereinigten Staaten HD-Radio
ein.
Dieses digitale Radiosystem wurde ergänzend zu DAB
entwickelt. Ein Merkmal von HD Radio liegt darin, dass es im Gegensatz zu DAB
nicht nur rein digital funktioniert, sondern auch als Hybridsystem gleichzeitig
mit dem analogen Mittelwellen-
und UKW-Rundfunk
betrieben werden kann. Das System wird der Nutzung vorhandener Infrastrukturen
und UKW Frequenzkapazitäten besser gerecht , allerdings steigt dadurch der Frequenzbedarf und es könnte
zu Störungen von Nachbarkanälen kommen. In Europa ist auf UKW ein Kanalraster von 100 kHz üblich, während es in den USA
200 kHz sind. Insbesondere für bestehende Regionalradios stellt HD Radio
eine kostengünstige Alternative zu DAB dar. Heute übertragen hunderte
Radiostationen ihre Programme in den USA im digitalen Standard HD Radio nach
ITU-Norm R-BS.1114-2 (Digital System C).
Seit Mai 2006 läuft in der Schweiz ein Feldversuch, um die Tauglichkeit für die europäischen
Verhältnisse zu testen.
Am 25. Oktober 2007 startete Radio Regenbogen als erster Anbieter
Deutschlands ein entsprechendes Pilotprojekt. Über die Frequenz 102.8 MHz wird
der Rhein-Neckar-Raum neben dem Hauptprogramm auch mit den Formaten Regenbogen Gold und Regenbogen Comedy versorgt.
Quellen:
Freitag, 26. Juni 2015
Radio-Geschichte 26. Juni:
Der 26. Juni in der Geschichte des Radios:
Am 26. Juni 1933
wurde die erste Sendung "The Kraft Music Hall" auf dem NBC Radio
Network ausgestrahlt. Damit begann Radiokult erster Güte. 16 Jahre lang - bis
1949 gaben sich in dieser Radiosendung die Topstars der damaligen Zeit die
Klinke in die Hand.
Auch in der
Geschichte der Rundfunkwerbung nimmt diese Sendung eine Sonderstellung ein.
Kraft Foods war der erste Werbekunde, der ein zweistündiges Radioprogramm
sponserte. Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil die meisten Sendungen
damals gerade eine Viertelstunde dauerten, ganz wenige andere kamen auf 30
Minuten.
Kraft wollte mit
dieser ersten Sendung sein neues Produkt "Miracle Whip" in den Markt
einführen und setzte auf ein modernes und innovatives Musikprogramm. Die Musik
stellte Paul Whiteman zusammen. Er war damals das, was wir heute einen Superstar
nennen würden. Er hatte ein untrügliches Gespür für neue Trends und Strömungen
in der Musik und erkannte rechtzeitig das aufkeimende Jazz-Zeitalter. Seine
Entscheidung, in der Kraft Music Hall die besten Jazz Musiker auftreten zu
lassen, brachte Jazz, Swing und Blues in der populären Musik einen gewaltigen
Schritt nach vorne. Die Besten der Besten ließ er trotzdem nicht spielen. Weil
ihm das Management verboten hatte, schwarze Künstler auftreten zu lassen,
beschränkte er sich auf Arrangeure und Komponisten.
Am 2. Januar 1936
übernahm Bing Crosby Whitemans Aufgaben und blieb bis zum 9. Mai 1946 auf
diesem Posten. Er füllte eine lange und große Epoche aus, und kein Nachfolger
war in der Lage, in seine Fußstapfen zu treten. Edward Everett Horton, Eddie
Foy und Frank Morgan moderierten von 1945 bis 1947.
Nelson Eddy übernahm die Show im Sommer 1947 und holte 1948 als Co-Moderatorin Dorothy Kirsten ins Boot. Zusammen gestalteten sie das Programm bis zur Einstellung der Sendung 1949.
Foto: Nelson Eddy kündigt am 22. September 1949 das Ende der Kraft Musik Hall an. (Lizenz: J. Walter Thompson, ad agency for Kraft, the show's sponsor. PD)
Eine ausführliche Geschichte der Kraft Musik Hall gibt es in der englischsprachigen Wikipedia.
Nelson Eddy übernahm die Show im Sommer 1947 und holte 1948 als Co-Moderatorin Dorothy Kirsten ins Boot. Zusammen gestalteten sie das Programm bis zur Einstellung der Sendung 1949.
Foto: Nelson Eddy kündigt am 22. September 1949 das Ende der Kraft Musik Hall an. (Lizenz: J. Walter Thompson, ad agency for Kraft, the show's sponsor. PD)
Eine ausführliche Geschichte der Kraft Musik Hall gibt es in der englischsprachigen Wikipedia.
Einige der
historischen Sendungen können auf YouTube angehört werden. Zum Beispiel diese
hier mit Paul Whiteman vom 30. November 1933:
Donnerstag, 25. Juni 2015
Radio-Geschichte 25. Juni:
Am 25. Juni 1960 strahlte der Österreichische Rundfunk ORF die letzte Folge der "Radiofamilie" aus. Die
Radiofamilie Floriani war die bekannteste und beliebteste Sendung im
Nachkriegsösterreich.
Am 25. Juni 1926
wurde Ingeborg Bachmann in Klagenfurt geboren. Die österreichische
Lyrikerin und Schriftstellerin gehörte
der Autorenvereinigung "Gruppe 47" an. Neben Gedichten Erzählungen,
einen Roman ("Malina", 1971), Essays und Übersetzungen schrieb sie
auch Hörspiele für das Radio, so zum Beispiel "Ein Geschäft mit Träumen", das zuerst am 28. Februar 1952 ausgestrahlt wurde.
Ingeborg Bachmann
war 24 Jahre alt, als sie 1951 ihre Arbeit beim amerikanischen Besatzungssender
Rot-Weiß-Rot als Sekretärin in der Nachrichtenabteilung begann. Im Herbst des
gleichen Jahres wechselte sie ins Script-Department, die Hörspielabteilung des
Senders. Bis zum Sommer 1953 schrieb sie elf Sendemanuskripte zur
österreichischen Radio-Seifenoper "Die Radiofamilie", je zwei weitere
entstanden in Zusammenarbeit mit ihren Kollegen Jörg Mauthe und Peter Weiser.
Bachmanns
Manuskripte zu den 15 Hörspielfolgen galten seit 1955 als vernichtet und wurden
erst in den 90er Jahren im Nachlass ihres Kollegen Jörg Mauthe wieder entdeckt.
Unter dem Titel "Die Radiofamilie" sind sie im Jahr 2011 im
Suhrkamp-Verlag als Buch erschienen.
Ingeborg Bachmann
schrieb noch andere Texte für das Radio, so zum Beispiel die 1954 bis 1955 für
Radio Bremen geschriebenen "Römischen Reportagen" und die Hörspiele "Die Zikaden" und "Der gute Gott von Manhattan". Bachmann starb am
17.10.1973 in Rom.
Bildnachweise:
ORF-Logo (gemeinfrei)
Grafitti von Jef Aerosol am Musilhaus in Klagenfurt: Ingeborg Bachmann (PD)
Mittwoch, 24. Juni 2015
Radio-Geschichte 24. Juni:
Der 24. Juni in der Geschichte des Radios:
Am 24. Juni 1924 trat in Spanien ein Rundfunkgesetz in Kraft. Die Sendestationen wurden in vier Kategorien nach Sendeleistung eingeteilt (höchstens 8 kW). Pro Sendestunde wurden fünf Minuten Werbung zugelassen.
Am 24. Juni 1933 wurde in Norwegen durch Regierungs- und Parlamentsbeschluss die "Norsk Rikskringkasting" (NRK) gegründet. Diese heute noch bestehende Anstalt ist nach wie vor für den öffentlichrechtlichen Rundfunk in Norwegen zuständig.
Am 24. Juni 1933 strahlte die niederländische Rundfunkgesellschaft "KRO" zum ersten Mal über den Sender "PCJJ" in Huizen ein Programm über Kurzwelle aus.
Am 24. Juni 1968 eröffnete die "BBC" den Lokalsender "Radio Leeds".
Am 24. Juni 1992 verstummte die Frequenz des Lokalsenders „Studio B“ in Dornach in der Schweiz. Der Verwaltungsrat erklärte den 64 Stimmberechtigten mit insgesamt 3849 Aktienstimmen an der Generalversammlung, dass auch im wirtschaftlich günstigsten Falle kaum Gewinne erzielt werden könnten. Der Antrag auf Einstellung des Betriebes und entsprechende Liquidation wurde mit 3521 Stimmen gut geheissen. Die Sender auf 100,8 und 107,6 Mhz wurden umgehend abgeschaltet.
Nekrolog:
Am 24. Juni 2005 starb Elmo Ellis im Alter von 86 Jahren an Krebs. Sein ganzes Leben hatte er dem Radio gewidmet. Von 1940 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1982 arbeitete er für WSB-AM und avancierte zur tragenden Säule dieses Senders. Als Programmchef und Geschäftsführer trug er dazu bei, der altgediente Radiostation (1922 gegründet) in der Ära des aufkommenden Fernsehzeitalters einen modernen Anstrich zu geben und sie konkurrenzfähig zu halten. Er testete neue Formate mit Musik, Nachrichten, Wetter und Talk und brachte WSB auf die Erfolgsspur. 1996 wurde er von der Georgia Hall of Fame geehrt. Einen Nachruf in englischer Sprache gibt es bei findagrave.
Quellen:
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