Freitag, 27. Juni 2014

Ausschreibung zum 13. LfM-Campus-Radio-Preis läuft


Die Ausschreibung für den 13. Campus-Radio-Preis der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) läuft. Die LfM verleiht den Preis für herausragende Programmleistungen der Hochschulradios in NRW. Mit dem Preis fördert die LfM sowohl die Programmqualität der Campus-Radios als auch die Medienkompetenz der jungen Radiomacherinnen und -macher. Ebenso würdigt die Landesmedienanstalt die ehrenamtliche Tätigkeit der Radio-Schaffenden.

Ausgezeichnet wird der jeweils beste Beitrag in den Kategorien Moderation, Hochschule, Wissenschaft, Kreative Programmleistung sowie Crossmediale Berichterstattung. Zudem wird die beste Musiksendung prämiert. Über die Preisvergabe entscheidet eine unabhängige Jury.

Der LfM-Campus-Radio-Preis ist mit jeweils 1.250 Euro dotiert. Darüber hinaus erhalten die Preisträger eine Skulptur. Die Anerkennungspreise werden mit jeweils 800 Euro honoriert. Alle Preisträger erhalten zudem eine Urkunde. 
Die Ausschreibungsunterlagen zum LfM-Campus-Radio-Preis finden Sie hier.

Alle Beiträge müssen online unter www.lfm-nrw.de/crp14 eingereicht werden.
Stichtag ist der 8. August 2014, 24:00 Uhr.

Die Preisverleihung findet am Samstag, den 29. November 2014 in Dortmund statt. Sie ist Teil des LfM-Campus-Radio-Tages 2014, in dessen Rahmen ebenfalls verschiedene Workshops zu aktuellen Entwicklungen und relevanten Themen rund um die Hochschulradios angeboten werden.

Quelle: Pressemeldung der LfM NRW

Donnerstag, 26. Juni 2014

Erinnerungen an Casey Kasem



Am 15. Juni 2014 verstarb der Radiomoderator Casey Kasem in Gig Harbor, Washington. Ich wollte diesen Radioblog  nicht mit einem Nachruf starten, so dass dieser ein wenig spät kommt. Aber Casey Kasem gehört zu meiner privaten Radiogeschichte, so dass es auch wieder passt über diesen Blick auf eine interessante Radiopersönlichkeit zurück in die Geschichte des Radios zu gehen:

Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts gab es in Bayern gerade mal zwei UKW-Programme: Bayern 1 und Bayern 2. Die Servicewelle Bayern 3 war kurz vor dem Start, und es gab viele weitere Radiosender auf Mittel- und Kurzwelle.
Die US-Streitkräfte hatten mit dem AFN ihr eigenes Radio dabei. "American Forces Network" sendete damals auch noch auf der Mittelwelle, UKW kam erst viel später.

Der Bayerische Rundfunk sendete damals neben ausführlichen Wortbeiträgen vor allem bayerische Volksmusik und deutsche Schlager, dazu ganz wenig "Beatmusik", wie es damals hieß. Englischsprachige Musik lief meistens im Jugendfunk, das war vor allem der "Club 16" auf Bayern 2. Die Moderatoren pflegten den langsamen und gemütlichen Plauderton, damit die Hörer auch verstanden, was die Moderatoren sprachen. Musiktitel wurden noch mit einer kleinen Pause zwischen Wort und Musik angesagt, damit die Hörer ihre Tonbandgeräte einschalten und mitschneiden konnten - in heutigen Zeiten, da die Industrie überall Raubkopierer vermutet, undenkbar.

AFN war das genaue Gegenteil davon: Die Moderation nahm den Drive der Musik auf, brachte Informationen rasch auf den Punkt und schon spielte der nächste Musiktitel und der Moderator quatschte auch in den Titel hinein. Ramptalk war für den Tonbandfan von damals der absolute Horror. Für die junge Generation von heute, die mit Privatradios aufgewachsen ist, mag das inzwischen eine normale Hörsituation sein. In den späten Sechzigern und frühen Siebzigern war das dagegen noch etwas ganz Besonderes.

Die wichtigste Sendung für Pop- und Rock begeisterte Jugendliche war Casey Kasems "American Top 40". Rund 24 Jahre lang moderierte Kasem den berühmtesten Countdown der Welt im US-Soldatensender AFN. Zu den Fans der dreistündigen Sendung gehörten neben den US-Soldaten auch viele Deutsche. Der Moderator brachte uns das modernste und angesagteste der US-Charts direkt ins Wohnzimmer. Das waren nicht nur amerikanische, sondern oft auch britische Titel, die über diesen Umweg nach Deutschland kamen.

Neil Young, Lobo, Ten Years After, Carly Simon und viele andere erreichten auf diesem Wege zum ersten Mal ihre deutschen Hörer und Plattenkäufer. Ich weiß nicht mehr wie viele meiner Erstbegegnungen mit den Stimmen späterer Superstars über Casey Kasem und seine AT40 liefen, aber es waren viele, sehr viele.

Aus heutiger Sicht mag Casey Kasem ein typischer Hitparaden-Moderator gewesen sein, doch seine Ansagen erschöpften sich nicht nur auf Titel, Interpret und Platzierung. Wir Hörer erfuhren biografisches zu den Musikern, auch Klatsch und Tratsch, so dass es neben der Musik vor allem die Persönlichkeit Kasems gewesen war, die Unterhaltung garantierte. Dabei setzte er seine Stimme wie ein Musiker oder ein Schauspieler ein: Schnell und dynamisch, wenn es um die Chartplatzierung eines Songs ging, dann wieder leise und getragen, wenn ernste oder romantische Themen angesagt waren. Er klang in jeder Hinsicht menschlich und die 20 Millionen Hörer fühlten sich automatisch mit ihm verbunden. Kult war natürlich auch jener Satz, mit dem er seine Radiosendungen stets beendete: „Keep your feet on the ground and keep reaching for the stars“.

Casey Kasem ist tot, aber seine Stimme ist dennoch nicht erloschen: Die aufwändig digitalisierten Bänder der Sendung werden immer noch von vielen Sendern ausgestrahlt. Von Juli 2012 bis zur Programmumstellung sendete der Berlin-Brandenburger Sender radio B2 die Originalshows jeweils in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Inzwischen laufen auf diesem Programmplatz aber deutsche Schlager.  Auch auf der offiziellen Webseite der Sendung wird an ihn mit Bildern und Audios erinnert. Außerdem gibt es viele der Sendungen auf YouTube, so wie diese hier:



Foto ganz oben: Screenshot www.at40.com - Photos courtesy of the Pete Battistini Collection

Mittwoch, 25. Juni 2014

Radiosiegel‘ 2014 – Bewerbungsphase endet!


Ein ‚Radiomacher von morgen‘ wird man nicht von allein, vielmehr bedarf es einer professionellen Volontärsausbildung durch engagierte Sender, die sich für die Förderung des Nachwuchses einsetzen. Mit der Auszeichnung „Radiosiegel“ werden jedes Jahr die Sender gewürdigt, die Volontären eine gute Ausbildung ermöglichen. Bewerbungen von Volontären für ihre Sender sind online auf www.radiosiegel.de bis zum Anmeldeschluss am 30. Juni 2014 möglich. Eine ehrenamtliche Jury aus namhaften Ausbildern, Journalisten und Medienprofis entscheidet, welche der Sender das ‚Radiosiegel‘ 2014 erhalten.

Die Volontäre der ausgezeichneten Radiosender werden als „Belohnung“ zu einem Profi-Hörfunkworkshop eingeladen. Der Radiosender erhält ein Zertifikat über die Auszeichnung. Die Vergabe der ‚Radiosiegel‘ findet im Rahmen der ‚Frankfurter Hörfunkgespräche‘ am 9. Dezember 2014 statt.

Der INITIATIVE RADIOSIEGEL gehören Landesmedienanstalten, Institutionen, der Deutsche Journalistenverband und Ausbildungseinrichtungen an. Sie alle wollen die Volontärsausbildung der privaten Radiostationen nachhaltig stärken und fördern sowie hohe Qualitätsstandards etablieren.

Bewerbungen bis zum 30. Juni 2014 unter www.radiosiegel.de.

Quelle: Pressemeldung der LFK

„Medienkonvergenzmonitor“ – Meinungsbildung und Vielfalt in der konvergenten Medienlandschaft


Mit Hilfe eines neuartigen sogenannten „Medienkonvergenzmonitors“ sollen aktuelle und valide Daten über den Stand und die Entwicklung der Rundfunk- und Medienlandschaft erhoben und ausgewertet werden. Dies beschloss die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) in ihrer Sitzung in Erfurt am 24. Juni.

Mit dem Medienkonvergenzmonitor können u. a. Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse sowie Auswirkungen auf die Medienvielfalt und die Meinungsbildung in Deutschland vor dem Hintergrund der fortschreitenden Konvergenz aufgezeigt und bewertet werden. Erstmalig werden dabei elektronische und Printmedien gemeinsam erfasst.


Das neue Projekt besteht aus einem MedienVielfaltsMonitor und einer Datenbank, in der u. a. die bislang schon erhobenen Zahlen und Fakten der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) zum Fernsehen um weitere relevante Daten (etwa aus dem Printbereich) erweitert werden. So sollen künftig auch Beteiligungsstrukturen und die crossmedialen Verflechtungen von 300 Zeitungsverlagen, 460 Zeitschriftenverlagen, 260 Lokalfunkanbietern sowie rund 200 Onlineanbietern ermittelt werden.

Der MedienVielfaltsMonitor stellt erstmals die für die Meinungsbildung relevanten Medien (Fernsehen, Hörfunk, Print & Online) vernetzt dar und ist damit ein übergreifender empirischer Ansatz zur Messung von Meinungsmacht und Medienkonzentration in Deutschland. Er basiert auf neutral erhobenen Reichweitendaten der verschiedenen Medien und erlaubt einen aktuellen „Blick von oben“ auf Medien, ihre Verflechtung und ihre Nutzung.

Dr. Jürgen Brautmeier, Vorsitzender der DLM, sagte: „Das bestehende Medienkonzentrationsrecht ist vorrangig auf das Fernsehen konzentriert. Daher bleiben das durch die fortschreitende Konvergenz der Medien und das Internet veränderte Angebot und das Nutzungsverhalten der Menschen für die Messung von Meinungsmacht bislang weitgehend unberücksichtigt. Mit dem MedienVielfaltsMonitor können wir künftig sehr genau beobachten, wie sich die wichtigen Medien verändern und was das für das Nutzungsverhalten bedeutet.“

Den MedienVielfaltsMonitor hatte ursprünglich die Bayerische Landeszentrale für Neue Medien (BLM) entwickelt.
Ein zentraler Bestandteil des MedienVielfaltsMonitors ist eine repräsentative Studie zur Relevanz der Medien für die Meinungsbildung (Gewichtungsstudie). Die Studie, für die alsbald eine Ausschreibung erfolgt, soll u. a. die Gewichte der Mediengattungen Fernsehen, Hörfunk, Tageszeitungen, Zeitschriften und Internet für die Meinungsbildung der Bevölkerung in Deutschland ermitteln. Außerdem wird die DLM ergänzende Schwerpunktstudien zu aktuellen Themen, wie den Einfluss von Suchmaschinen und Social Media auf die Meinungsbildung, durchführen lassen.

Quelle:  DLM-Pressemitteilung 06/2014

Privatradios brauchen eine radiogerechte Regulierung


Teilnehmer des Privatradios, des Bayerischen Rundfunks sowie aus Medienaufsicht und Politik  diskutierten am Nachmittag des 23. Juni 2014 im Münchner Literaturhaus bei der VPRT radio lounge unter dem Titel „Radio auf allen Kanälen“ über die Zukunft der analogen und digitalen Radioverbreitung sowie die Folgen von Cross-Promotion und der Erweiterung von öffentlich-rechtlichen Jugendangeboten für das duale Rundfunksystem.

Zu Beginn des zweiten Teils der Veranstaltung, die unter dem Titel „(Cross-) Promotion und Verbreitung“ stand, fasste Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Rechtsanwalt und Präsident a.D. der Bayerischen Landesanstalt für neue Medien (BLM), die aktuelle Markt- und Regulierungssituation im Hörfunk in einem Impulsvortrag zusammen: Die aktuelle Regulierung habe nach wie vor vor allem die Fernsehregulierung im Blick. Die Medienpolitik beachte zu wenig die Renaissance des Hörfunks. Die geplante Trimedialität des umstrittenen Jugendkanals und weiterer öffentlich-rechtlicher Angebote dürfe nicht mit crossmedialen Aktivitäten verbunden werden, die dem privaten Rundfunk wettbewerbsrechtlich untersagt oder nicht möglich seien. Hier müssten einschränkende Regelungen im Rundfunkstaatsvertrag zur crossmedialen Bewerbung wie etwa nach österreichischem Vorbild aufgenommen werden.

Anschließend diskutierten Markus Blume, Medienpolitscher Sprecher der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, Prof. Dr. Christoph Degenhart, Universität Leipzig, Karlheinz Hörhammer, Geschäftsführer Antenne Bayern, Philipp von Martius, Geschäftsführer Studio Gong, Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), und Martin Wagner, Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks, unter Moderation von DWDL.de- Chefreporter Torsten Zarges u. a. die geplante UWK-Aufschaltung des digitalen Jugendprogramms BR PULS im Rahmen eines Frequenztausch mit BR-KLASSIK.

Unterschiedlich bewertet wurde die rechtliche Zulässigkeit dieses Vorhabens. Während Prof. Dr. Degenhart die Ermächtigungsgrundlage im Bayerischen Rundfunkgesetz als Verstoß gegen die anderslautende Regelung im Rundfunkstaatsvertrag sieht, dem als Länderstaatsvertrag verfassungsrechtlich eine übergeordnete Bedeutung zukomme, bewertete Martin Wagner das Bayerische Rundfunkgesetz als die jüngere gesetzliche Grundlage als einschlägig.

Markus Blume betonte, dass die Meinungsbildung zu diesem Thema in der CSU-Landtagsfraktion noch nicht abgeschlossen sei. Er hoffe, dass dieses Thema nicht rechtlich gelöst werden müsse. Eine Verschiebung bis 2018 biete die Möglichkeit, eine Lösung zu suchen, die die berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Privaten sowie die des BR zum Ausgleich bringe. Dies könne etwa mit einer Festlegung der Programminhalte von BR PULS erfolgen, die verhindern könnte, dass ein drittes Massenprogramm des BR in Bayern entsteht. Sollte die Digitalisierung der Radioübertragung bis 2018 deutlich voranschreiten, könne sich die Diskussion zudem möglicherweise dadurch relativieren.

Siegfried Schneider wies auf die unterschiedliche Wettbewerbssituation der Privaten und des BR hin: Während der BR seine Programmaufwendungen aus dem Rundfunkbeitrag zur Verfügung gestellt bekomme, müssten die Privaten diese im Markt verdienen können. Zudem seien die Privaten durch eine sehr viel schlechtere Frequenzausstattung benachteiligt. Zu der Diskussion über die Marktrelevanz von DAB+ mahnte Schneider, nicht auf die technische Verfügbarkeit, sondern die tatsächliche Hörernutzung abzustellen.

Martin Wagner betonte die Notwendigkeit für den BR, mehr junge Hörer zu erreichen. Das Hörerdurchschnittsalter des BR liege über 50 Jahren. Der BR müsse BR PULS als „Gebrauchsangebot“ positionieren, das da sei, wo die Hörer sind. „Wer die Hörer nicht hat, hat die Zukunft verloren“, so Wagner. Zudem relativierte er die Sorge vor einem dritten Massenprogramm: BR PULS habe einen sehr hohen Wortanteil und sei nicht im Massenmarkt positioniert.

Diesen Einordnungen widersprachen Karlheinz Hörhammer und Philipp von Martius als Vertreter des privaten Radios in Bayern. Sie betonten die einmalige Situation im bayerischen Radiomarkt, in dem es die bundesweit höchste Radionutzung bei einem praktisch gleich verteilten öffentlich-rechtlichen und privaten Marktanteil gebe. Eine Aufschaltung von BR PULS auf UKW würde dieses Marktgleichgewicht zerstören, kleine private Anbieter in der Existenz sowie die größeren Anbieter in ihrer Wettbewerbsfähigkeit bedrohen und deren Innovationskraft erheblich schwächen. Die Erfahrungen aus allen anderen Bundesländern hätten gezeigt, dass die UKW-Jugendradios der ARD-Anstalten schnell und konsequent als Massenmarktprogramme ausgebaut worden seien. Ein weiteres Wettbewerbsprogramm neben BR 1 und BR 3 vertrage der gewachsene bayerische Radiomarkt nicht.

„Eine Verschiebung bis 2018 schafft diese Probleme nicht aus der Welt. Gegen eine ‚Flottenstrategie‘ mit drei starken BR-UKW-Programmen haben die Privaten in Bayern keine Chance. Die Verschiebung darf daher keinen Automatismus beinhalten, sondern muss an eine Lösung der rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen gebunden sein“, so Philipp von Martius. Gemeinsam mit Karlheinz Hörhammer appellierte er daher an den BR-Rundfunkrat und die Medienpolitik, stattdessen die vorhandenen Programme für ein besseres Angebot für jüngere Hörer zu nutzen. Zudem widersprachen sie der angeblichen Überalterung der BR-Hörer: Der BR erreiche bei den 10- bis 19-Jährigen und den 20- bis 29-Jährigen Hörern in der Gesamtheit seiner Radioangebote mehr als 30 Prozent der bayerischen Hörer.

Quelle: Pressemeldung des vprt vom 24. 6. 2014

Privatradios setzen auf digitale Übertragungswege


Teilnehmer des Privatradios, des Bayerischen Rundfunks sowie aus Medienaufsicht und Politik  diskutierten am Nachmittag des 23. Juni 2014 im Münchner Literaturhaus bei der VPRT radio lounge unter dem Titel „Radio auf allen Kanälen“ über die Zukunft der analogen und digitalen Radioverbreitung sowie die Folgen von Cross-Promotion und der Erweiterung von öffentlich-rechtlichen Jugendangeboten für das duale Rundfunksystem.

Im ersten Teil der Veranstaltung, die unter dem Titel „Der Weg zum Hörer: analog, digital? Hauptsache gehört“ stand, stellte Florian Fritsche, Leiter digitale Unternehmensentwicklung Antenne Bayern, die Bedeutung der unterschiedlichen Übertragungswege für einen privaten Radiosender vor. Dabei habe die UKW-Übertragung in den Bereichen Umsatz, Nutzung und Verbreitung mit jeweils über 90 Prozent die mit Abstand größte Bedeutung. Im digitalen Bereich steige insbesondere die Nutzung von IP-Streamingangeboten und beginne, wirtschaftliche Relevanz zu entwickeln. Letztlich müsse Radio aber immer dort sein, wo die Hörer sind, deshalb mache es keinen Sinn, bestimmte Übertragungsstandards durch die Regulierung vorzuschreiben.

Im Anschluss daran diskutierten Thomas Fuchs, Direktor der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH), der Abteilungsleiter Medien und Internet im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Medien, Energie und Technologie, Dr. Klaus-Peter Potthast, sowie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Vorsitzende des Fachbereichs Radio und Audiodienste des VPRT, Klaus Schunk, über die Zukunft der digitalen und UKW-Radionutzung.

Klaus Schunk bekräftigte die Bedeutung von UKW für das aktuelle Geschäftsmodell der privaten Radiosender: „Die Privatradios sind bereits heute digital auf allen Wegen vertreten. Trotzdem darf die UKW-Verbreitung nicht in Frage gestellt werden, schon gar nicht durch ein konkretes Umschaltdatum. Sie ist auch in absehbarer Zukunft mit Abstand die Grundlage unseres Geschäftsmodells. Die Privaten haben keine Vorbehalte gegenüber DAB+ und sind digital dort, wo die Hörer sind.“ Schunk betonte, dass DAB+ nur einer von vielen digitalen Übertragungswegen sei. Er forderte eine gute Auffindbarkeit der Privaten auf den digitalen Plattformen und Übertragungswegen. Diese könnte mit einer digitalen Must-Carry-Regelung für die Privaten sichergestellt werden. Hinsichtlich DAB+ sprach Schunk sich für einen technologieneutralen „Multi-Chip“, also eine Abbildung von Radio auf allen Empfangsgeräten, aus.

Thomas Fuchs unterstrich die Forderungen von Klaus Schunk in wesentlichen Punkten, besonders zur Frage der Auffindbarkeit. Auch er sieht die Grundreichweite der Privatradios perspektivisch vor allem durch UKW abgesichert und sprach sich gegen ein konkretes Abschaltdatum aus. Allerdings brauche das Radio zukünftig einen eigenen digitalen Übertragungsstandard, der derzeit DAB+ sei.

Auch Dr. Klaus-Peter Potthast sprach sich gegen ein konkretes Analog-/Digital-Umschaltdatum aus. Die Politik solle keine Technik festlegen, dies sei Aufgabe der Veranstalter. Er betonte aber die Fortschritte von DAB+ insbesondere in der technischen Versorgung und bei den vorhandenen Endgeräten sowie deren Mehrwert durch zusätzliche Angebote. Für ein Gelingen seien insbesondere stärkere werbliche Aktivitäten für die neuen Digitalangebote erforderlich.

In der Diskussion wurde insbesondere die Frage der Refinanzierung für private Veranstalter thematisiert. Dabei wurde deutlich, dass das Abstellen auf eine Digitalreichweite pro Haushalt z. B. bei DAB+ noch keine Vermarktung ermöglicht, da aufgrund der unterschiedlichen Nutzungssituationen im Radio der Austausch lediglich eines Gerätes nicht ausreiche.

Quelle: Pressemeldung des vprt vom 18. 6. 2014

Smart Radio: Weitere Privatradios setzen auf hybride Verbreitung


Immer mehr deutsche Privatradios setzen auf Smart Radio und übertragen zusätzlich zum UKW-Signal via (mobiles) Internet grafische Zusatzinformationen wie Stau-, Wetter- und Musikinformationen. Dies ist insbesondere unterwegs sinnvoll, um Displays in Autos oder auf Smartphones zu nutzen. Zudem setzen Gerätehersteller verstärkt auf die Verknüpfung von Radiogeräten und Smartphones bzw. Tablets – nicht zuletzt, weil auch die Möglichkeit der automatischen Umschaltung z. B. zwischen UKW und Online je nach Empfangsort und -situation besteht.

Klaus Schunk, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste des VPRT: „Privatradio ist damit einmal mehr auf allen Kanälen präsent. Wir halten Wort und machen gegenüber der Automobilindustrie sowie Chip- und Geräteherstellern ein Angebot, um den europäischen Trend zu Smart Radio zu unterstützen. Im Sinne des Hörers machen wir Zusatzinformationen zum Programm auf einfache Weise nutz- und erlebbar.“

104.6 RTL, 105‘5 Spreeradio, Antenne Niedersachsen, Antenne Thüringen, radio TOP 40, HIT RADIO FFH, planet radio, Radio Regenbogen und harmony.fm sind bereits mit mit ihren Smart-Radio-Angeboten gestartet und folgten damit auf ANTENNE BAYERN und ROCK ANTENNE. Den hybriden Verbreitungsweg bereiten ego FM, RadioKöln, JAM FM und LandesWelle Thüringen vor und wollen in Kürze live gehen.

Hintergrund: Unter Smart Radio wird das Zusammenwachsen z. B. von UKW und Internet in einem Gerät verstanden, sodass die Hörer parallel zum gewohnten UKW-Radioprogramm Zusatzinformationen, Grafiken und Bilder auf dem Bildschirm empfangen können. Auch interaktive Anwendungen sind über diese Neuentwicklung zukünftig möglich. Grundlage für Smart Radio ist der offene technische Standard RadioDNS. Mit dieser Technik ergänzen die Radiosender über einen Webservice im Internet ihr Rundfunksignal um Zusatzinhalte. Der Verbreitungsweg ist dabei unerheblich – die Technik funktioniert sowohl für die Verbreitung von UKW, Digital- und Webradio.

Automobilindustrie, Chip- und Gerätehersteller sind aus Sicht des VPRT nun aufgerufen, Smart Radio via RadioDNS zu unterstützen und dem Hörer über den hybriden Empfang von UKW und Internet ein visuelles Erlebnis zum bekannten Radioempfang zu ermöglichen.

Quelle: Pressemeldung des vprt vom 18. 6. 2014

Montag, 23. Juni 2014

„Harddrive“ bei Radio Gong Nürnberg



Ab sofort sendet Gong 97.1 in Nürnberg die amerikanische Kultshow „Harddrive“ von Lou Brutus

Jeweils Mittwoch und Samstag ab 20 Uhr ist der in den ganzen USA bekannte Radio-DJ bei Frankens Rocksender zu hören.

In seiner Sendung präsentiert er die coolsten und neuesten New Rock-Sounds aus den USA. Zudem sind regelmäßig die großen Rockstars zu Gast. Darunter Seether, Foo Fighters, Metallica, 3 Doors Down oder die Smashing Pumpkins.

Gong 97.1-Chef Guido Seibelt hat sich entschieden, „Harddrive“ fast eins zu eins im englischen Original zu übertragen: „So kommt die besondere Stimmung und Atmosphäre der Show von Lou Brutus am besten bei den fränkischen Rockfans an.“.Lou Brutus wurde am 10.November 1972 in Newark, New Jersey geboren und arbeitet auch als Synchron-Sprecher, Musiker und Fotograf.
 

Ab sofort sendet Gong 97.1 immer Mittwochs und Samstags ab 20 Uhr die Kultshow „Harddrive“ von Lou Brutus. 



Fotos: Funkhaus Nürnberg