Montag, 21. Dezember 2015

Radio-Geschichte. 21. Dezember:

Der 21. Dezember in der Geschichte des Radios:

Am 21. Dezember 1979 unterzeichnete der italienische Postminister Colombo die Stilllegungsverfügung für Radio 24. Die Schweizer Behörden hatten ihn massiv dazu gedrängt. Daraufhin trat ein Aktionskomitee „Pro Radio 24“ an die Öffentlichkeit und wollte erreichen, dass eine Petition für „Radio 24“ beim Bundesrat eingereicht werden sollte.
Offiziell war „Radio 24“ erst drei Wochen vorher, am 28. November 1979 gestartet. Eigentlich hätte die die erste Live-Sendung aus dem Studio in Cernobbio (oberhalb Como) um 18 Uhr beginnen sollen, doch durch eine Störung in der Link-Verbindung vom Studio zum Sender auf dem Pizzo Groppera gelang die Live-Schaltung erst kurz vor 23.30 Uhr. Studiochef Christian Heeb  eröffnete die Station mit den Worten: „Dies ist Radio 24 auf 101,6 MHz, direkt aus dem Studio in Como. Ich begrüße sie zur ersten Live-Sendung.“
Damals wurde vom italienischen Pizzo Groppera aus rund 130 km weit mit dem damals stärksten UKW-Sender der Welt bis in den Raum Zürich hinein gesendet; das Gesetz sah damals den Betrieb privater Radiostationen in der Schweiz nicht vor.
Nach der Legalisierung von privaten Radiostationen im Jahre 1983 in der Schweiz siedelte Radio 24 ganz nach Zürich über und sendet seither vom Zürcher Hausberg Uetliberg.

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 21. Dezember 1930 wurde der Sender Salzburg in Betrieb genommen.

 
Geburtstage:

Am 21. Dezember 1965 wurde der Schauspieler Andy Dick in Charleston South Carolina geboren. Dick verkörperte die Rolle des Reporters "Matthew" in der TV-Sitcom "NewsRadio". Die Serie wurde 1995 bis 1999 auf NBC und in Deutschland von 1999 bis 2001 auf RTL2 ausgestrahlt.

Foto: David Shankbone (Own work) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons.


Nekrolog:

Am 21. Dezember 1996 starb der "Vater des Talkradios" Barry Gray.
1945 arbeitete er als Discjockey für die New Yorker Radiostation WMCA. Eines Abends war er es leid, immer nur Musik aufzulegen und versuchte, sein Mikrophon mit dem Telefon zu verbinden. Im Nachkriegsamerika hielten es die Radiobosse für technisch wie juristisch problematisch, Telefongespräche live in einer Radiosendung zu führen. Barry Gray hielt das jedoch nicht davon ab, es auch ohne Wissen und Erlaubis seiner Vorgesetzten zu versuchen. Einer der Anrufer an diesem Abend war Bandleader Woody Herman, einer der bekanntesten Musiker dieser Epoche. Nach begeisterten Reaktionen der Hörer waren auch die Bosse zufrieden und gaben grünes Licht für mehr solcher Interviews. Damit war das Call-In-Format geboren.

Später gehörte er zu den gefragtesten Talkshow-Moderatoren. Er war einer der ersten Radiosprecher die Themen beim Namen nannten, über die zwar viele Menschen nachdachten, die zu jener Zeit aber niemand laut auszusprechen wagte. Heute wird sein Stil mit dem von David Letterman verglichen.
Über seine Zeit beim Radio schrieb Gray das Buch "''My Night People.''

Foto: Barry Gray in 1951.
CBS Television [Public domain], via Wikimedia Commons (PD).

Quellen:

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