Montag, 25. Januar 2016

Radio-Geschichte. 25. Januar

Der 25. Januar in der Geschichte des Radios:

Am 25. Januar 1878 wurde der schwedisch-amerikanische Elektroingenieur Ernst Fredrik Werner Alexanderson geboren.
Alexanderson war kurze Zeit bei General Electric angestellt, als GE einen Auftrag vom in Kanada geborenen Professor und Forscher Reginald Fessenden erhielt, einen Maschinensender für Langwellensender zu bauen, einen sogenannten Alternator, der 1000mal stärker sein sollte als existierende. Das Kernstück eines Maschinensenders ist ein Generator oder Dynamo mit vielen Polen, der von einem Motor auf hohe Umdrehungszahl angetrieben wird. Die Alexanderson-Sender liefen auf ca. 17 kHz.
Zwei Jahre später, 1906, stellte Dr. Alexanderson den fertiggestellten Alexanderson-Alternator vor, der in Fessendens Funkstation in Brant Rock (Massachusetts) installiert wurde. Am Weihnachtsabend führte Fessenden die erste Rundfunkübertragung durch, bei der er selbst Violine spielte und aus der Bibel las. Die Sendung wurde sogar auf Schiffen im Karibischen Meer empfangen.
Der einzige noch funktionsfähige Sender dieser Art befindet sich in dem Längstwellensender Grimeton nahe Varberg (Schweden). Er ist ein Musterbeispiel der Rundfunktechnik aus der vor-elektronischen Zeit und steht seit 2004 auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Am 5. Juni 1924 gelang Alexanderson die erste Fax-Übertragung über den Atlantik. Dr. Alexanderson war auch an der Entwicklung des Fernsehens beteiligt.

Foto"200-kw HF Alternator" by E. F. W. Alexanderson, Chief Engineer, Radio Corporation of America - General Electric Review, October, 1920, pages 794–797. Licensed under Public Domain via Wikimedia Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:200-kw_HF_Alternator.jpg#mediaviewer/File:200-kw_HF_Alternator.jpg


Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 25. Januar 1937 wurde erstmals die Endlosserie "The Guiding Light"  als Radio-Sendung bei NBC ausgestrahlt. Am Anfang stand ein hilfreicher Pfarrer im Mittelpunkt der Serie, der durch eine Lampe im Fenster anzeigt, wenn er zu Haus ist und die Menschen mit ihren Sorgen und Nöten zu ihm kommen können. Dieses "wegweisende Licht" gab der Serie ihren Titel, der auch beibehalten wurde, als andere Figuren in den Vordergrund rückten. 1956 lief die letzte Folge im Radio.
Doch schon am 30. Juni 1952 war der Seifenoper der Wechsel zum Fernsehen gelungen. Parallel zu den Radiosendungen lief die Serie bei der amerikanischen Senderkette CBS. In den Anfangsjahren wurde die Serie in 15 Minuten Länge ausgestrahlt. Ab 1968 wurden die Episoden auf 30 Minuten erweitert, und im November 1977 wurden die Episoden auf 60 Minuten erweitert.
Die Sendung steht im Guinness-Buch der Rekorde, da sie weltweit die am längsten produzierte Sendung ist. Am 7. September 2006 wurde in den USA die 15.000. Episode der Soap ausgestrahlt. Guiding Light wurde schließlich 2009 auf Grund mangelnder Quoten eingestellt. Die letzte Folge (Episode 15.762) wurde am 18. September 2009 ausgestrahlt.

In Deutschland lief die Serie nur im Fernsehen. Unter dem Titel "Springfield Story" wurde sie ab
dem 26. Mai 1986 von dem Privatsender RTLplus (später RTL) gesendet. RTLplus begann die Ausstrahlung mit Folge 8258 der Originalserie aus dem Jahre 1979, sodass die Folgen der deutschen Ausstrahlung etwa acht Jahre hinter denen der US-Ausstrahlung zurücklagen. Am 17. September 1999 wurde die Ausstrahlung der Springfield Story trotz teilweise heftiger Zuschauerproteste nach insgesamt 3119 gesendeten Folgen eingestellt.

Am 25. Januar 1961 gab US-Präsident John F. Kennedy die erste  Live-Präsidentschafts Pressekonferenz aus Washington, DC, die über Radio und Fernsehen ausgestrahlt wurde.

Ballonsatellit
Am 25. Januar 1964 starteten die USA ihren zweiten Nachrichtensatelliten Echo-2. Wie sein Vorgänger Echo-1 diente er der passiven Weiterleitung von Signalen im Radio- und Funkverkehr.
Die Anwendung des „Satzes des Pythagoras“ ergibt, dass ein solcher Erdsatellit in einer 1500 km hohen Kreisbahn bei einem Erdradius von 6370 km mehr als 4600 km weit sichtbar ist. Liegen zwei Funkstationen also 9000 km auseinander und geht die Satellitenbahn zwischen ihnen durch, können sie bei genügend starken Funkwellen deren gegenseitige Reflexion empfangen.
Echo 2 war mit 41 Metern Durchmesser noch größer als Echo 1. Es wurde ein höherer Gasdruck zum Aufblasen des Ballons verwendet. Seine Bahn war etwas niedriger (anfangs etwa 1200 km) und verlief sehr polnah (Bahnneigung nun ca. 82°, gegenüber Echo-1 mit 47°).
Dadurch konnte man den Satelliten auch in höheren geografischen Breiten beobachten, wo großer Bedarf an interkontinentalen Verbindungsmessungen bestand. Echo-2 hatte mit seinen sechs oder sieben Jahren eine etwas kürzere Lebensdauer als Echo-1 (1960–1968). Beide Ballons verloren ihre Kugelgestalt erst nach einigen Jahren, obwohl ihre Gasfüllung wegen der Mikrometeoriten vermutlich nur wenige Stunden vorhanden war. Im Jahr vor dem Absturz waren beide „Echos“ schon ziemlich „verbeult“, und man konnte ihre Rotation deutlich am variablen Licht erkennen. Ihre scheinbare Helligkeit war im Laufe der Jahre von 1. Größe (0,2 bis 1,0) um fast eine Größenklasse gesunken.

Foto: „Echo - A Passive Communications Satellite - GPN-2002-000122“ von NASA - Great Images in NASA Description. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Echo_-_A_Passive_Communications_Satellite_-_GPN-2002-000122.jpg#mediaviewer/File:Echo_-_A_Passive_Communications_Satellite_-_GPN-2002-000122.jpg

Quellen:

Eugene Nelson Hayes: Trackers of the skies: A history of the Smithsonian satellite tracking. Doyle, Cambridge MA 1968.

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