Freitag, 1. Januar 2016

Radio-Geschichte. 1. Januar

Der 1. Januar in der Geschichte des Radios:

Am 1. Januar 1926 wurde zum ersten Mal der "Rose Bowl" über die US-amerikanischen Radionetzwerke landesweit übertragen. Der Rose Bowl ist ein jährlich ausgetragenes Spiel im College Football, dem Hochschulspielbetrieb der National Collegiate Athletic Association (NCAA) im American Football in den USA, das in der Regel am 1. Januar stattfindet.
Der Rose Bowl fand erstmals am 1. Januar 1902 im Tournament Park des California Institute of Technology unter der Bezeichnung Tournament East-West Football Game statt und begründete damit die Tradition von Bowl-Spielen zum Jahresbeginn.

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:


Am 1. Januar 1902 führte der amerikanische Erfinder und Melonenfarmer Nathan Stubblefield in Pennsylvania zum ersten Mal öffentlich die Möglichkeiten des Radios vor. Er erhielt unter anderem 1908 das US-Patent für das erste drahtlose Telefon und gründete damit verbunden den wahrscheinlich weltweit ersten Mobilfunkanbieter namens Wireless Telephone Company of America.

Foto:  Nathan B. Stubblefield Collection at Murray State University (Public Domain).

Am 1. Januar 1925 sangen die spanische Opernsängerin Lucrezia Bori und der irische Tenor John McCormack von der New York City Metropolitan Opera zum ersten Mal im Radio.

Am 1. Januar 1927 wurde die "British Broadcasting Corporation" (BBC) gegründet. Unter dem ursprünglichen Namen British Broadcasting Company  war sie bereits am 18. Oktober 1922 von John Reith, Cecil Lewis, Arthur Burrows und Stanton Jefferies in London ins Leben gerufen worden. Die erste Sendung war aus einem Londoner Studio am 14. November 1922 ausgestrahlt worden. Die Umbenennung erfolgte, nachdem ihr die Royal Charter erteilt wurde (ähnlich dem deutschen Rundfunkstaatsvertrag; regelt Programmauftrag, Struktur und Finanzierung der Anstalt).

Am 1. Januar 1928 begann in den Niederlanden die  Algemeene Vereeniging Radio Omroep (AVRO) zu senden).

Am 1. Januar 1930 wurde erstmals die "Cuckoo Hour" über das NBC-Blue Network ausgestrahlt. Später wechselte die Sendung zum ABC Radio Network.


Am 1. Januar 1933 wurde der "Deutschlandsender" offiziell in Deutschlandsender GmbH umbenannt.  Zu der Zeit war er der stärkste Rundfunksender Europas (Langwelle, 240 kHz). Bis 1934 wechselte die Sendefrequenz von 184 auf 191 kHz.

Foto: Bundesarchiv, Bild 102-00863A / CC-BY-SA [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons.


Am 1. Januar 1939 veranlasste Joseph Goebbels für den Reichsrundfunk die Bezeichnung Großdeutscher Rundfunk einzuführen, für das Ausland wurden Programme unter dem Namen Germany Calling produziert.

Ab dem 1. Januar 1951 wurde die älteste europäische Radiosoap "The Archers" regelmäßig auf BBC ausgestrahlt. Die Geschichte über eine Landfamilie war am 13. Februar 1950 gestartet und in unregelmäßigen Abständen gesendet worden.

Am 1. Januar 1962 startete der Deutschlandfunk mit der Ausstrahlung eines deutschsprachigen Hörfunkprogramms. Offizielle Zielgruppen waren deutsch(sprachig)e Hörer in der DDR, in Osteuropa sowie in westeuropäischen Nachbarländern wie Italien, Frankreich, Benelux, Großbritannien, Irland, Dänemark, Norwegen und Schweden. Faktisch richtete sich der Deutschlandfunk aber vorwiegend an DDR-Bürger, denen mit dem Programm eine Alternative zum Rundfunk der DDR gegeben werden sollte. Eine per Bundesgesetz errichtete Rundfunkanstalt zur Versorgung der bundesrepublikanischen Bevölkerung wäre aufgrund der Kulturhoheit der Länder nicht zulässig gewesen (vgl. 1. Rundfunk-Urteil). Der Deutschlandfunk wurde somit das Pendant zur Stimme der DDR, vormals Deutschlandsender.

Am 1. Januar 1968 spaltete sich das ABC Radio Network in vier einzelne Themennetzwerke auf: Information, Entertainment, Contemporary und FM (UKW-Sender).

Seit dem 1. Januar 1971 darf die Tabakindustrie keine Werbung mehr im US-amerikanischen Hörfunk und Fernsehen schalten.

Am 1. Januar 1974 begann das NBC Radio Network regelmäßige Nachrichten zur vollen Stunde auszustrahlen, 24 Stunden am Tag.

Am 1. Januar 1979 begann die „Voice of Asia“ aus Taiwan mit Sendungen in Englisch, Tai, Indonesisch und Mandarin-Chinesisch.

Am 1. Januar 1984 startete der Privatfunk in Deutschland. Die Durchführung der rund 140 Millionen DM teuren Kabelpilotprojekte war bereits 1976 von den Ministerpräsidenten der Bundesländer beschlossen worden. Als Projektorte waren Berlin, Dortmund, Mannheim/Ludwigshafen und München ausgesucht worden. Für die Zulassung privater Hörfunk- und Fernsehveranstalter mussten die bestehenden Landesrundfunkgesetze geändert werden, da bisher Privatrundfunk nicht erlaubt war.
Das Ludwigshafener Projekt wurde als erstes gestartet und bildete damit den Beginn des Kabelfernsehens und des privaten Fernsehens und Hörfunks in Deutschland. Es startete, betrieben durch die Anstalt für Kabelkommunikation (AKK), am 1. Januar 1984 um 9:45 Uhr in einem Kellerstudio in Ludwigshafen am Rhein-Nördliche Innenstadt und war zunächst auf zwei Jahre ausgelegt. Die erste private Radiostation auf UKW bzw. innerhalb eines Kabelgebietes (Ludwigshafen/Vorderpfalz) war Radio Weinstraße, das am 1. Januar 1984 seinen Sendebetrieb in der Vorderpfalz im Rahmen des Kabelpilotprojekts Ludwigshafen in der Anstalt für Kabelkommunikation (AKK) auf 104,35 MHz startete. "RADIO 4" in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) war der erste landesweite private Radiosender. Start am 30. April 1986. 18.30 Uhr.

Am 1. Januar 1992 nahm das ESPN Radio Network den Betrieb auf.

Am 1. Januar 2007 änderte Hitradio RTL Karlsruhe den Namen in Hit1, weil die RTL Group ihre Beteiligung abgeben musste. Der Sender firmiert seitdem als Die neue Welle. Der Sender ist Gründungsgesellschafter der Popakademie Baden-Württemberg GmbH in Mannheim.

Am 1. Januar 2011 wurde der SRF gegründet. Das Schweizer Radio DRS (SR DRS) war zusammen mit dem Schweizer Fernsehen (SF) eines der beiden ehemaligen Schweizer Medienunternehmen, die mit diesem Tag in der Unternehmung Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) vereint wurden. Diese wiederum ist eine Unternehmenseinheit der SRG SSR (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft).

Am 1. Januar 2014 fusionierte die  VARA, die „Vereeniging van Arbeiders Radio Amateurs“ (Vereinigung der Arbeiter-Radioamateure) mit BNN, seitdem existiert die VARA als eigenständiger Rundfunk nicht mehr.
Die VARA war am 1. November 1925 gegründete worden. Zu Beginn war VARA streng sozialistisch orientiert und hatte enge Kontakte zur „Sociaal Democratische Arbeiders Partij“ (SDAP) (bis 1941) bzw. zur Partij van de Arbeid (nach 1945). Viele bekannte Parteifunktionäre waren im Vorstand der VARA. Anfangs sendete die VARA nur acht Stunden Programm in der Woche. Aufgrund des Dilettantismus wurde die Abkürzung von der AVRO als „Van Armoe Rammelt Alles“ (etwa: Aus Armut macht man alles, wörtlich: Die Armut schüttelt alles) verspottet.
Unter dem Vorsitz von Marcel van Dam, der 1986 begann, wurde die VARA jedoch radikal umgebaut. Die Hörfunksparte wurde stark verkleinert und neue Mitarbeiter bekamen nur noch Zeitverträge.

Geburtstage:

Am 1. Januar 1934 wurde der US-amerikanische Radiomoderator Alan Berg geboren. Seine Geschichte wurde in dem US-amerikanischen Filmdrama Talk Radio von Oliver Stone aus dem Jahr 1988. verfilmt. Eric Bogosian und Oliver Stone schrieben das Drehbuch anhand des Buches Talked To Death: The Life and Murder of Alan Berg von Stephen Singular.


Am 1. Januar 1945 wurde der Radioproduzent und -techniker Stephan Weißmüller geboren. Zusammen mit seiner Frau Ursula (Uschi) produziert er seit 1987 die Kindersendung "Meilensteinchen", die seit dem 1. Februar 1987 jeden Sonntag um 9 Uhr 45 auf der UKW-Frequenz 92,9 in Nürnberg ausgestrahlt wird.

Nekrolog:


Am 1. Januar 1894 starb der deutsche Physiker Heinrich HertzEr bewies die Existenz von elektromagnetischen Wellen. Die physikalische Maßeinheit der Frequenz - Zahl der Schwingungen in einer Sekunde - wurde nach ihm benannt (eine Schwingung pro Sekunde = 1 Hertz  - Abkürzung 1 Hz). Die "Hertzschen Wellen" wurden zur Grundlage der Funktechnik und der drahtlosen Übertragung, sie lieferten die Grundlage für die Entwicklung der drahtlosen Telegrafie und des Radios. Insbesondere aufgrund dieser Arbeiten gilt Hertz als einer der bedeutendsten Physiker des 19. Jahrhunderts.

Am 1. Januar 2006 starb der US-amerikanische Radiomoderator Alan Stagg aus Chicago an den Folgen einer Lungenentzündung.

Quellen:



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen