Sonntag, 15. Mai 2016

Radio-Geschichte. 15. Mai:

Der 15. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 15. Mai 1925 wurde die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) gegründet. Sie war die Dachorganisation neun regionaler Rundfunkgesellschaften, die über die RRG zusammenarbeiteten und hielt die Mehrheit der Geschäftsanteile an diesen Sendegesellschaften.
1926 übernahm die Deutsche Reichspost die Mehrheit der Geschäftsanteile der RRG. Hans  Bredow wurde zum „Reichs-Rundfunk-Kommissar“ und zum Vorsitzenden der RRG ernannt. Als Staatssekretär im Reichspostministerium war er nun der erste Mann für den Rundfunk in Deutschland und trieb den Ausbau der Senderinfrastruktur massiv voran.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 reichte Bredow noch am Tag der Ernennung Adolf Hitlers seinen Rücktritt ein.  Mit der  „Gleichschaltung“  zum 1. April 1934 erfolgte auch die Umbenennung der Sender in „Reichssender“. 
Auf Veranlassung von Joseph Goebbelswurde zum 1. Januar 1939 für den Reichsrundfunk die Bezeichnung Großdeutscher Rundfunk eingeführt, für das Ausland wurden Programme unter dem Namen Germany Calling produziert.
1951 wurde die Liquidation der RRG beschlossen, die sich bis 1961 hinzog. Das Programmvermögen der RRG mit 3.600 Tonbändern befindet sich heute im Deutschen Rundfunkarchiv (DRA) am Standort Frankfurt am Main.

Am 15. Mai 1945 eröffnete Max Grundig mit einigen Mitarbeitern wieder sein Ladengeschäft in Fürth - siehe Kalenderblatt vom 8. Dezember.

Am 15. Mai 1964 schlug die inoffizielle Geburtsstunde des Jugendradios DT64. Der Name steht für "Deutschlandtreffen 1964". DT64 wurde zum Deutschlandtreffen der Jugend 1964 in Ost-Berlin als „Sonderstudio Deutschlandtreffen 1964“ ins Leben gerufen. Dieses strahlte damals 99 Stunden ohne Unterbrechung für die Teilnehmer des Treffens ein Programm mit internationaler Musik und mit hohem Live-Anteil aus.

Später übernahm der Berliner Rundfunk für die ganze DDR auf Mittelwelle und UKW das „Jugendstudio DT64“, als eigenständiges Jugendradio wurde es erst im März 1986 gegründet. Es war das erste Radioprogramm der DDR, das sich gezielt an „die Jugend“ richtete. Erich Honecker kritisierte auf dem 11. Plenum des ZK der SED (16. bis 18. Dezember 1965): „Über eine lange Zeit hat DT64 in seinem Musikprogramm einseitig die Beatmusik propagiert. In den Sendungen des Jugendsenders wurden in nicht vertretbarer Weise die Fragen der allseitigen Bildung und des Wissens junger Menschen ... außer acht gelassen.“
Am 17. August 1990 schlossen sich DT 64 und SDR 3 neun Tage lang zu einer Sendung zusammen. An diesem Freitag starteten um 7 Uhr morgens die einzigen gesamtdeutschen Mega-Charts - siehe Kalenderblatt vom 17. August.

Geburtstage:

1909: James Mason: englischer Filmschauspieler.

1918: Eddy Arnold: US-amerikanischer Country- und Pop-Sänger.

Nekrolog:

1955: Felix Moor: estnischer Hörfunkpionier. Moor gilt als der Begründer des Rundfunks in Estland.

Quellen:

Winfried B. LergRundfunkpolitik in der Weimarer Republik. dtv, München 1980.
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