Montag, 30. November 2015

"Kuhlage klärt auf": N-JOY untersucht Gerüchte über Flüchtlinge

Mit seiner Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" unterstützt der NDR in diesem Jahr die Flüchtlingshilfe des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Das junge Radioprogramm N-JOY begleitet die Aktion u. a. mit der neuen Kolumne "Kuhlage klärt auf". Darin geht N-JOY Moderator Andreas Kuhlage Gerüchten nach, die in den sozialen Netzwerken über Flüchtlinge kursieren, und untersucht deren Wahrheitsgehalt. In der Folge am Dienstag, 1. Dezember, widerlegt er ein Facebook-Posting um eine angebliche Vergewaltigung in Dresden, die in Zusammenhang mit Flüchtlingen gebracht wurde - laut Polizei eine Falschmeldung.

"Kuhlage klärt auf" ist immer dienstags ab 7.20 Uhr zu hören. Unter www.N-JOY.de können die Folgen im Anschluss mit Video nachgehört und angeschaut werden. Die Videos werden auch in den sozialen Netzwerken geteilt - um die Gerüchte dort mit Fakten zu widerlegen, wo sie entstehen und sich verbreiten. Die Kolumne geht auch nach der Benefizaktion weiter.

Bis einschließlich Freitag, 11. Dezember, berichtet N-JOY im Rahmen von "Hand in Hand für Norddeutschland" darüber hinaus verstärkt über die Situation von Flüchtlingen im Norden und ruft zum Spenden auf.

Für die NDR Benefizaktion ist bei der Bank für Sozialwirtschaft ein Spendenkonto eingerichtet (Konto: 637 637 015; BLZ: 251 205 10; IBAN: DE11 2512 0510 0637 6370 15; Empfänger: Der Paritätische Wohlfahrtsverband; Spendenzweck: Hand in Hand 2015). Höhepunkt der NDR Benefizaktion ist der große Spendentag am Freitag, 11. Dezember. Den ganzen Tag über nehmen Prominente, NDR Moderatoren und Mitarbeiter telefonisch Spenden entgegen. Die kostenfreie Spendentelefonnummer von N-JOY ist 0800 0 637 005. Die eingenommenen Spenden kommen zu 100 Prozent der Flüchtlingshilfe des Paritätischen Wohlfahrtverbandes zugute

Weitere Informationen zur NDR Benefizaktion im Internet unter www.NDR.de/handinhand

Quelle: Pressemeldung des NDR

Radio-Geschichte. 30. November

Der 30. November in der Geschichte des Radios:

Am 30. November 1929 wurde der US-amerikanische Moderator Dick Clark geboren. Durch die Fernsehsendung "American Bandstand" wurde er berühmt, er moderierte aber auch unzählige sogenannte  "Countdown Shows" im Radio.

Schon als Teenager arbeitete er als Nachrichtensprecher bei einem Radiosender. Später besuchte er eine Universität, nahm danach wieder Jobs bei verschiedenen Radiostationen an und wurde schließlich bei einem Fernsehsender in Utica Nachrichtensprecher und Moderator eines Country-Musik-Programmes. 1952 nahm er eine Stelle beim Sender WFIL in Philadelphia an.
1956 löste er Bob Host als Moderator für ein Nachmittags-Tanzprogramm namens Bandstand ab. 1957 änderte ABC den Shownamen in American Bandstand und ließ das Programm von nun an überall in den USA laufen.
Ende der fünfziger Jahre wurde er im so genannten Payola-Skandal angeklagt.  Ihm und vielen anderen DJs dieser Zeit wurde vorgeworfen, von Schallplattenfirmen Geld angenommen zu haben, um bestimmte Musiktitel so häufig im Radio zu spielen, das sie in den Charts hohe Platzierungen erreichten. Clark wurde freigesprochen und konnte seine Karriere fortsetzen.
Bis 1963 lief American Bandstand an jedem Wochentag, danach nur noch samstags.
1987 kürzte ABC American Bandstand von 60 auf 30 Minuten, woraufhin Clark eineinhalb Jahre später aufhörte, die Show zu moderieren. 1989 wurde sie schließlich ganz aus dem Programm genommen.
1974 hatte Clark die American Music Awards gegründet. Er wollte damit eine Alternative zu dem seiner Meinung nach altmodischen Grammy schaffen. Am 18. April 2012 starb Dick Clark im Alter von 82 Jahren in Santa Monica, Kalifornien.
Foto: ABC Television (eBay item photo front photo back) [Public domain], via Wikimedia Commons.


Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 30. November 1924 weihte das Erziehungsministerium von Mexiko den Sender "CZE" ein. Der Sender sollte Erziehung und Kultur massengerecht verbreiten, wobei das Angebot gleichzeitig informativ und unterhaltsam gestaltet wurde. Der aus den USA importierte Sender genoss bereits 1926 hohes Prestige in Mexiko und wurde in Kanada, USA, Puerto Rico und Europa empfangen. In dieser Zeit war "CZE" der einzige Sender, der täglich zu festen Sendezeiten morgens, mittags und abends sein Programm ausstrahlte.

Am 30. November 1964 wurde in Neuchâtel die "Société de radiodiffusion et de télévision de la Suisse Romande" gegründet, deren Mitgliedergesellschaften die "Fondation de radiodiffusion et de télévision à Lausanna" und die "Fondation de radiodiffusion et de télévision à Genève" sind.

Am 30. November 1966 zog die Radio-Zeitansage  WWV von Greenbelt, Maryland nach Boulder, Colorado.
Das Rufzeichen WWV wird vom United States National Institute of Standards and Technology's (NIST) geführt.
 
WWV überträgt in regelmäßigen Abständen offizielle Frequenz- und Zeitsignale der U.S.-Regierung auf 2.5, 5, 10, 15 und 20 MHz.

Das NIST betreibt außerdem die gleichartige Radiostation WWVH auf Kauai, Hawaii.

Foto: PD

Am 30. November 1988 trat das Hessische Privatrundfunkgesetz in Kraft. Landesmediengesetze regeln als Teil des Medienrechts die Zulassung und Aufsicht über private Rundfunkveranstalter und existieren in jedem deutschen Bundesland.

Am 30. November 1988 hörte die Sowjetunion erstmals nach 38 Jahren damit auf, Störsender gegen Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE) einzusetzen.
Während des Kalten Kriegs war RFE/RL in München angesiedelt. Es war ein wichtiges Instrument, um Rundfunkhörer im Herrschaftsbereich der Sowjetunion mit Informationen aus dem Westen zu versorgen. Der Öffentlichkeit wurde zunächst suggeriert, RFE/RL sei privat finanziert. Tatsächlich stammte bis Anfang der 1970er Jahre ein Großteil des Budgets vom US-Auslandsgeheimdienst CIA.  Die Sowjetunion und ihre Verbündeten sahen RFE als feindliches Propagandainstrument, weshalb eine Reihe von Geheimdienstaktionen gegen Mitarbeiter und Einrichtungen durchgeführt wurden.

Heute hat die vom Kongress der Vereinigten Staaten finanzierte Anstalt ihren Sitz in Prag. Sie untersteht dem Broadcasting Board of Governors (BBG). Betreiber der Sendeanlagen ist das International Broadcasting Bureau (IBB), das für die Ausstrahlung aller staatlichen Auslandssendungen der USA verantwortlich ist. RFE/RL hat nach eigenen Angaben das Ziel, Hörern in den ehemals kommunistisch regierten Ländern demokratische Werte zu vermitteln, und das Menschenrecht auf freien Nachrichtenzugang zu ermöglichen.

Geburtstage:

Richard Crenna 1961
Am 30. November 1926 wurde der US-amerikanische Schauspieler Richard Crenna geboren. Der Sohn italienischer Einwanderer begann zunächst als Rollensprecher in den Radio-Hörspielen Boy Scout Jamboree (1937), A Date With Judy (1946) und Our Miss Brooks (1952). Im Verlauf seiner späteren Filmkarriere wirkte er in Filmen wie Kanonenboot am Yangtse-Kiang, Warte, bis es dunkel ist, Heißblütig – Kaltblütig, Hot Shots! Der zweite Versuch und Flamingo Kid mit. Seine berühmteste Rolle war die des Colonel Trautman in den ersten drei Rambo-Filmen.


Foto: Rogers and Cowan, public relations (eBay item photo front photo back) [Public domain], via Wikimedia Commons.

Am 30. November 1930 wurde der Radio-Talkmaster G. Gordon Liddy geboren. Er wurde durch den Watergate-Skandal bekannt. Nachdem er in den 1960er Jahren als FBI-Agent und Anwalt gearbeitet hatte, bekam er 1971 eine Anstellung im Weißen Haus in Washington. Er
für eine kleine und geheime Polizei- und Spionagetruppe mit der Bezeichnung Einheit für spezielle Ermittlungen (Special Investigations Unit), arbeiten, die später unter ihrem Spitznamen „Klempner“ („Plumbers“) bekannt wurde. Liddy wurde auf Grund seiner Rolle bei Watergate wegen Verschwörung, Einbruchs und illegalen Abhörens zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach viereinhalb Jahren wurde er entlassen, nachdem Präsident Jimmy Carter das Strafmaß umgewandelt hatte.
Seit 1992 moderiert er eine eigene Radio-Talkshow und tritt bei Fox News, dem größten US-amerikanischen Nachrichtensender, regelmäßig als politischer Kommentator auf.

Foto: MDCarchives (Own work) [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons


Quellen:

Hör Zu Radio Guide 2010/11

Sonntag, 29. November 2015

Radio-Geschichte. 29. November

Der 29. November in der Geschichte des Radios:

Am 29. November 1917 wurde der deutsche Radio-Reporter Herbert Antoine Arthur Zimmermann geboren. Berühmt wurde er 1954 mit seiner legendären Reportage vom Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in Bern.

Das Fernsehen steckte 1954 noch in den Kinderschuhen. Nachrichten mit aktuellen Bildern gab es vor allem in den Wochenschauen der Filmtheater vor einem aktuellen Kinofilm. Das einzige umfassende Informationsmedium war damals das Radio.
Vom Filmmaterial zum so genannten "Wunder von Bern" sind heute nur noch 18 Minuten vorhanden, die Tonspur gilt als verschollen. Die Bilder der Torszene werden immer mit Herbert Zimmermanns Radiokommentar unterlegt. Hier die berühmtesten Ausschnitte:

Sechs Minuten noch im Wankdorf-Stadion in Bern. Keiner wankt. Der Regen prasselt unaufhörlich hernieder. Es ist schwer, aber die Zuschauer, sie harren nicht aus, wie könnten sie auch! Eine Fußballweltmeisterschaft ist alle vier Jahre, und wann sieht man ein solches Endspiel, so ausgeglichen, so packend – jetzt Deutschland am linken Flügel durch Schäfer, Schäfers Zuspiel zu Morlock wird [...] abgewehrt, und Bozsik [...], der rechte Läufer der Ungarn, am Ball. Er hat den Ball – verloren diesmal, gegen Schäfer, Schäfer nach innen geflankt – Kopfball – abgewehrt – aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt! – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor! [...] Halten Sie mich für verrückt, [...] ich glaube, auch Fußballlaien sollten ein Herz haben, sollten sich [...] mitfreuen und sollten jetzt Daumen halten.

Bei der Verteidigung des 2:2 geriet Zimmermann wegen der Reflexe von Torhüter Toni Turek  so außer sich, dass er die Worte „Turek, du bist ein Teufelskerl – Turek, du bist ein Fußballgott“ aussprach. Teufelskerl und Fußballgott – wie passt das zusammen? Tatsächlich musste sich Zimmermann hinterher wegen des Begriffs „Fußballgott“ öffentlich entschuldigen. Es wurde sogar diskutiert, ob Zimmermann weiter als Sportreporter arbeiten dürfe.

Die Reportage am Ende des Spiels:

„Es kann nur noch ein Nachspiel von einer Minute sein. Deutschland führt [...], aber es droht Gefahr, die Ungarn auf dem rechten Flügel – jetzt hat Fritz Walter den Ball [...] ins Aus geschlagen. Wer will ihm das verdenken? Die Ungarn erhalten einen Einwurf zugesprochen, der ist ausgeführt, kommt zu Bozsik – Aus! Aus! Aus! – Aus! – Das Spiel ist aus! – Deutschland ist Weltmeister, schlägt Ungarn mit drei zu zwo Toren im Finale in Bern! … Nach diesen 30 Sekunden, die Sie dem Reporter verzeihen müssen [...], wollen wir versuchen, in normaler Lautstärke und einigermaßen ruhig Ihnen das weitere Geschehen hier zu schildern. Hundert, zweihundert Fotografen auf dem Spielfeld, Angehörige der Schweizer Armee bilden mit einem Seil ein Karree. Die deutsche Mannschaft - Weltmeister 1954! - ist vollkommen im Mittelpunkt der Ovationen, daneben stehen die Ungarn, die Ungarn, ruhig, gesammelt, ein Kompliment für diese Jungens, die großartig verlieren können.

Die Reportage zum Spiel ist auch auf YouTube zu finden:



Genau 50 Jahre nach dem Endspiel wiederholte am 4. Juli 2004 der Deutschlandfunk zur selben Tageszeit in Erinnerung an das Finale die Rundfunkreportage von Herbert Zimmermann. Sie wurde vom NDR auch auf zwei CDs veröffentlicht (Das Endspiel von Bern. Fussball-WM 1954. Ungekürzte Original-Reportage des NDR, mit Herbert Zimmermann, Robert Lembke. 2 CDs, AAD, Mono, 106:30 min, 4-seitiges Booklet, NDR Audio, Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-32026-0 - siehe Foto oben)

Herbert Zimmermann informierte auch bei den nächsten Fußball-Weltmeisterschaften die Radiohörer. Seine letzte Radioübertragung war das ebenso legendäre Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England, das Deutschland mit 2:4 gegen England verlor, und das durch das umstrittene Wembley-Tor entschieden wurde.

Am 16. Dezember 1966 starb er an den Folgen eines Autounfalls.

Foto: NDR-Audio

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 29. November 1964 moderierte Dean Anthony seine erste Sendung bei WMCA-AM, New York. 22 Jahre lang zeichnete er für das Programm des Senders WHLI-AM, Long Island verantwortlich, ehe er ab Mitte der sechziger bis in die siebziger Jahre hinein ein "Good Guy" des Senders WMCA-AM  wurde. Außerdem arbeitete er für die Sender WWDJ-AM und WTFM-FM. 

Am 29. November 1969 kletterte die Beatles-Single "Come Together" auf Platz 1 der Radio-Charts.

Geburtstage:

Am 29. November 1900 wurde Mildred Elizabeth Gillars geboren. 1948 stand sie als "Axis Sally" wegen Landesverrats vor Gericht. Ihr Anwalt plädierte auf unschuldig, trotzdem wurde sie zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie während des 2. Weltkrieges über das Radio Propagandasendungen für die Nazis verbreitet hatte.

Am 29. November 1912 wurde der DDR-Rundfunkfunktionär Christof Kirschnek geboren. Ab März 1947 war er Chefredakteur beim Landessender Schwerin. 1948/49 studierte er an der Parteihochschule „Karl Marx“. Von 1949 bis 1952 war er Intendant des Landessenders Schwerin und Vorsitzender des Landesvorstandes des Verbandes der Deutschen Presse in Mecklenburg. 1952/53 leitete er die Nachrichtenredaktion im Staatlichen Komitee für Rundfunk. Von 1953 bis 1957 wirkte er als Leiter bzw. als Chefredakteur des Senders Leipzig und 1957/58 als Redakteur der deutschsprachigen Redaktion von Radio Moskau. Von 1958 bis 1962 war Kirschnek Erster Sekretär der SED-Betriebsparteiorganisation im Staatlichen Komitee für Rundfunk. Von 1962 bis 1968 war er Stellvertreter des Vorsitzenden und bis 1971 Mitglied des Staatlichen Komitees für Rundfunk. Von 1962 bis 1971 war er schließlich Intendant von Radio Berlin International.

Nekrolog:

Am 29. November 2008 starb der legendäre Programmdirektor von "Boss Radio", Bill Drake, im Alter von 71 Jahren an Lungenkrebs.

Quellen:

Samstag, 28. November 2015

Radio-Geschichte. 28. November


Der 28. November in der Geschichte des Radios:

Am 28. November 1925 schlug die Geburtsstunde der Barn Dance Show, der Vorläuferin der Grand Ole Opry,  mit dem 77 Jahre alten Fiddler Uncle Jimmy Thompson als erstem Künstler. Von da an wurde die Show jeden Samstagabend gesendet und schnell zu einem großen Erfolg. Erste Stars waren Dr. Humphrey Bate and his Possum Hunters, DeFord Bailey oder Uncle Dave Macon.
1927 wurde die Show in Grand Ole Opry umbenannt.
Die allwöchentlich aus Nashville, Tennessee übertragenen Country-Musik-Konzerte haben seit Jahrzehnten Kultstatus. In den Anfangsjahren wurde aus dem WSM-Studio gesendet, das sich in dem Versicherungsgebäude der National Life-Versicherung befand. Nach einigen Zwischenstationen fand man 1943 eine neue Heimstätte im 3000 Sitzplätze umfassenden Ryman Auditorium, einer ehemaligen Kirche, deren rustikale Innenausstattung ein stimmungsvolles Ambiente für die Konzerte darstellte.
Die Grand Ole Opry  ist die langlebigste Radioshow der US-Rundfunkgeschichte.

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 28. November 1932 trat Groucho Marx das erste Mal im Radio auf. In den 1930er und 1940er Jahren arbeitete Groucho nicht nur an Kinofilmen, sondern auch beim Radio als Komiker und Gastgeber eigener Shows, von der eine unter dem Titel Flywheel, Shyster & Flywheel nach kurzem Lauf 1932 eingestellt wurde. Die meisten der Aufnahmen wurden danach zerstört, mit Ausnahme der letzten Sendung. Allerdings wurden 1988 von insgesamt 21 Folgen die Originale der von Nat Perrin und Arthur Sheekman verfassten Drehbücher im Archiv der Library of Congress wiederentdeckt. 1947 wurde Groucho als Gastgeber für das Radio Quiz You Bet Your Life ausgewählt.

Foto: ABC Photo [Public domain], via Wikimedia Commons


Am 28. November 1978 verabschiedeten die Delegierten der 20. Generalkonferenz der Unesco  eine Mediendeklaration, die das Prinzip des freien grenzüberschreitenden Informationsflusses garantiert.

Am 28. November 1979 startete Radio 24 offiziell. Eigentlich hätte die die erste Live-Sendung aus dem Studio in Cernobbio (oberhalb Como) um 18 Uhr beginnen sollen, doch durch eine Störung in der Link-Verbindung vom Studio zum Sender auf dem Pizzo Groppera gelang die Live-Schaltung erst kurz vor 23.30 Uhr. Studiochef Christian Heeb  eröffnete die Station mit den Worten: „Dies ist Radio 24 auf 101,6 MHz, direkt aus dem Studio in Como. Ich begrüße sie zur ersten Live-Sendung.“
Damals wurde vom italienischen Pizzo Groppera aus rund 130 km weit mit dem damals stärksten UKW-Sender der Welt bis in den Raum Zürich hinein gesendet; das Gesetz sah damals den Betrieb privater Radiostationen in der Schweiz nicht vor.
Nach der Legalisierung von privaten Radiostationen im Jahre 1983 in der Schweiz siedelte Radio 24 ganz nach Zürich über und sendet seither vom Zürcher Hausberg Uetliberg.

Geburtstage:

Am 28. November 1917 wurde der holländische Radio- und Fernsehmoderator Kees Schilperoort  geboren. Unter anderem war er Programmchef des Senders KRO.

Am 28. November 1918 wurde der langjährige Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks Gunthar Lehner geboren. 1952 kam er als Redakteur in der Hauptabteilung Kultur und Erziehung zum Bayerischen Rundfunk (BR), war Leiter des Kirchenfunks und ab 1959 Leiter der Hauptabteilung Kultur und Erziehung. 1972 übernahm er das Amt des Hörfunkdirektors, das er bis zu seinem Ruhestand 1982 innehatte.  Lehner starb am 4. November 2014.

Quellen:

Freitag, 27. November 2015

Radio-Geschichte. 27. November

Der 27. November in der Geschichte des Radios:


Am 27. November 1960 stellte das CBS Radio Netzwerk die Radio Westernserie "Have Gun Will Travel" ein. Die Serie war insofern bemerkenswert, dass sie nicht, wie so viele ihrer Vorgänger, im Radio als Hörspielserie begann und im Fernsehen fortgeführt wurde, sondern umgekehrt als Fernsehserie startete. Erstausstrahlung war am 14. September 1957 bei CBS. Nach dem ersten erfolgreichen Jahr folgte als Ableger zusätzlich zur Fernsehserie der Hörspielableger. Zwischen dem 23. November 1958 und 1960 wurden auf CBS Radio 106 Folgen der Serie ausgestrahlt. Die Fernsehserie lief bis 1963 weiter und brachte es auf 226 Episoden in sechs Staffeln.
Die Serie beschreibt die Abenteuer des Paladin, der ein Doppelleben als Revolverheld führt.
Er inseriert in Zeitungen und bietet dort seine Dienste als Revolverheld mit der Aussage Have Gun – Will Travel (Habe eine Waffe – Bin bereit zu reisen) an, für die er üblicherweise tausend US-Dollar berechnet. Seinen Gegenspielern ist Paladin nicht nur durch seine Waffe, einen Colt Single Action Army, sondern auch durch seine weltgewandte Ausbildung überlegen. Seine Gegner tötet er nur in Notwehr.
Der spätere Star Trek-Erfinder Gene Roddenberry schrieb das Drehbuch zu 24 Episoden der Fernsehserie. Die Bücher zur Radioserie schrieb der Produzent Roy Winsor.


Fotos: CBS Television (eBay item photo front photo back) [Public domain], via Wikimedia Commons.

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 27. November 1926 startete KXL-AM in Portland, Oregon den Sendebetrieb.

Am 27. November 1979 moderierte Chuck Leonard seine letzte Sendung bei WABC in New York. Er war der erste Afro-Amerikanische Discjockey bei WABC. Von 1965 bis 1979 moderierte er dort regelmäßig am späten Abend. Er arbeitete auch für die Sender WEBB Baltimore, WWRL, WXLO, WRKS, WBLS, WQEW New York, WJUX Monticello, N.Y. und Sirius Satellite Radio.
Erinnerungen an Chuck Leonard gibt es auf YouTube zu sehen:



Am 27. November 1980 verabschiedete der Landtag von Rheinland-Pfalz ein Gesetz für ein Kabelprojekt im Raum Ludwigshafen, das die eigenverantwortliche Beteiligung privater Veranstalter vorsieht. CDU und FDP waren dafür, die SPD-Abgeordneten hatten Bedenken und stimmten dagegen.
Die Durchführung dieser rund 140 Millionen DM teuren Kabelpilotprojekte war bereits 1976 von den Ministerpräsidenten der Bundesländer beschlossen worden. Als Projektorte waren Berlin, Dortmund, Mannheim/Ludwigshafen und München ausgesucht worden. Für die Zulassung privater Hörfunk- und Fernsehveranstalter mussten die bestehenden Landesrundfunkgesetze geändert werden, da bisher Privatrundfunk nicht erlaubt war.
Das Ludwigshafener Projekt wurde als erstes gestartet und bildete damit den Beginn des Kabelfernsehens und des privaten Fernsehens und Hörfunks in Deutschland. Es startete, betrieben durch die Anstalt für Kabelkommunikation (AKK), am 1. Januar 1984 um 9:45 Uhr in einem Kellerstudio in Ludwigshafen am Rhein-Nördliche Innenstadt und war zunächst auf zwei Jahre ausgelegt.

Geburtstage:

Am 27. November 1964 wurde die surinamische Radiomoderatorin Florence Gopi geboren. Sie arbeitete für den Sender KBC-Metro Bolmer.

Nekrolog:

Am 27. November 1984 starb der US-amerikanische Radiomoderator Jack Carney. Er war Jahrzehnte lang im Raum St. Louis im Radio zu hören. Die Hörer der Sender WIL und KMOX behielten ihn in guter Erinnerung. Bei KMOX trat sein Sohn John in seine Fußstapfen.

Erinnerungen an Jack Carney auf YouTube:




Quellen:

Donnerstag, 26. November 2015

Radio-Geschichte. 26. November

Der 26. November in der Geschichte des Radios:

Briefmarke von 1973: Hans Bredow,
 50 Jahre Funk-Stunde Berlin
Am 26. November 1879 wurde der deutsche Hochfrequenztechniker und Rundfunkpionier Hans Bredow geboren. Er gilt als einer der Begründer des deutschen Schiffs- und Auslandsfunkverkehrs und des deutschen Rundfunks. Der Versuch, Geschichten über das Medium Radio zu übermitteln ist so alt wie der Rundfunk selbst. In Deutschland ist die erste „Sendung“ aus dem Jahr 1917 dokumentiert. Hans Bredow und Alexander Meissner übertrugen mit einem Röhrensender nicht nur Musik, sondern auch Vorlesungen aus Zeitungen und Büchern.

Bredow wurde 1918 zum Vorsitzenden des Direktoriums der Telefunken-Gesellschaft ernannt. Im März 1919 wechselte Bredow als Ministerialdirektor zum Reichspostministerium und begann mit der Einrichtung eines „Reichsfunknetzes“. Mitte 1919 konnte der Funkverkehr mit dem Ausland über zahlreiche Stationen aufgenommen werden, insbesondere mit der Station in den USA.

Am 1. April 1921 wurde er zum Staatssekretär für das Telegrafen-, Fernsprech- und Funkwesen ernannt und begann den öffentlichen Rundfunk aufzubauen. 1922 erfolgte die erste Aufnahme eines öffentlichen funktelephonischen Dienstes, der der Übermittlung von Wirtschaftsnachrichten diente.
1923 wurde der Blitzfunkverkehr für Eilmeldungen mit besonders wichtigen Informationen aufgenommen und die ersten Sendungen zur Unterhaltung im Rundfunk aufgenommen. Nach Gründung der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) 1925, ernannte man Bredow 1926 zum „Reichs-Rundfunk-Kommissar“ und zum Vorsitzenden der RRG. Als Staatssekretär im Reichspostministerium war er nun der erste Mann für den Rundfunk in Deutschland und trieb den Ausbau der Senderinfrastruktur massiv voran.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 reichte Bredow noch am Tag der Ernennung Adolf Hitlers seinen Rücktritt ein. Zusammen mit seinen engsten Mitarbeitern verbrachte er 16 Monate im Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit.
Nach dem Krieg war er von 1949 bis 1951 Vorsitzender des Verwaltungsrates des Hessischen Rundfunks.
Hans Bredow starb am 9. Januar 1959 in Wiesbaden.

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 26. November 1922 gründeten die schweizerischen Radioamateure einen gesamtschweizerischen "Radioklub". Die westschweizer Radiopioniere hatten sich schon seit Anfang 1921 in einem Radioklub zusammengefunden.

Am 26. November 1979 moderierte der US-amerikanische Radio-Discjockey Dan Ingram seine erste Morgensendung bei WABC, nachdem er sich viele Jahre als Nachmittagsmoderator einen Namen gemacht hatte. Am 3. Juli 1961 hatte er seine Arbeit bei WABC-AM, New York begonnen.
Ingram war einer der bemerkenswertesten DJs dieser Epoche. "Big Dan" zeichnete sich durch schnelles Reaktionsvermögen und Schlagfertigkeit aus. In knappen Worten brachte er eine Meldung meist humorvoll auf den Punkt. Damit setzte er Standards für die Sprechweise von Radiomoderatoren in kommerziellen Musikstationen, die heute jeder Radiosprecher beherrschen muss.

Ingram soll auch der Erfinder des Ramptalks sein. Hier spricht der Moderator auf die ersten Takte eines Musikstückes und beendet seinen Text kurz vor dem Punkt, an dem die Sängerin oder der Sänger einsetzt. Wer mehr von Dan Ingram hören möchte, wird bei Musicradio77 fündig.

Nekrolog:

Am 26. November 1997 starb der deutsche Journalist und Fernsehmoderator Werner Höfer im Alter von 84 Jahren. Er arbeitete für Zeitung, Hörfunk und Fernsehen (Südwestfunk Baden-Baden in der Außenstelle Koblenz, Nordwestdeutscher Rundfunk bzw. Westdeutscher Rundfunk im Funkhaus Köln). Den größten Bekanntheitsgrad erlangte Höfer durch den von ihm moderierten Internationalen Frühschoppen, einen sonntäglichen Journalistenstammtisch, bei dem internationale Medienvertreter aktuelle politische Themen diskutierten. Dabei handelte es sich um ein frühzeitig aus dem US-TV übernommenes sogenanntes Talking Heads-Format. Die erste Ausgabe wurde am 6. Januar 1952 aus dem NWDR-Hörfunkstudio im Bonner Bundeshaus gesendet, ab August 1953 übertrug zusätzlich auch das ARD-Fernsehen.

Foto: Bundesarchiv_B_145_Bild-F051796-0017,_Frankfurt-Main,_Buchmesse,_Werner_Höfer.jpg: Schaack, Lothar derivative work: Sir James [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

Am 26. November 2003 starb der US-amerikanische Radiosprecher und Sportkommentator Eddie Gallaher im Alter von 89 Jahren. Er arbeitete für viele Radiosender, darunter WTOP-AM, WASH-FM, und WWDC-AM.

Quellen:

Mittwoch, 25. November 2015

Radio-Geschichte. 25. November

Der 25. November in der Geschichte des Radios:

 J. J. Gould's Illustration
 von Amos 'n' Andy für
das New Movie Magazine
Am 25. November 1960 beendete das CBS Radio Netzwerk seine vier letzten verbliebenen Radio-Seifenopern, darunter auch die beliebte und langlebige Serie "Amos 'n' Andy". Diese Sitcom war in Manhattans schwarzer Gemeinschaft in Harlem angesiedelt und war von den 1920er bis 1950er Jahren sehr beliebt. Die Originalhörspiele hatten sich zwei weiße Schauspieler ausgedacht,  Freeman Gosden und Charles Correll, die auch die Sendemanuskripte geschrieben und eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Rollen gesprochen hatten, darunter auch die der Titel gebenden Hauptpersonen Amos Jones (Gosdon) und Andrew Hogg Brown (Correll).

Nach der Erstsendung im Jahr 1928 begeisterten sich viele Hörer für das Format und es wurde bald USA-weit verbreitet. Die frühen Episoden wurden alle aus dem El Mirador Hotel im kalifornischen Palm Springs aufgezeichnet und ausgestrahlt. Von 1928 - 1943 lief das Radio-Serial im Nachtprogramm, von 1943 - 1955 als wöchentliche Sitcom und von 1954 - 1960 als nächtliches Discjockey-Programm.

Der 25. November 1960 läutete mit Einstellung der Seifenopern auf CBS das Ende einer großen Radio-Epoche ein: Die erste Soap-Opera lief mit „Betty and Bob“ am 10. Oktober 1932 erstmals bei NBC mit dem Cereal-Sponsor General Mills über die Radiosender.
Innerhalb einer Folge gab es mehrere Werbeblöcke, in denen die Artikel der Waschmittelhersteller dominierten. Der Seifen- und Waschmittelhersteller Procter & Gamble präsentierte erstmals am 14. August 1933 mit Ma(ria) Perkins eine für die Hausfrau gedachte Radioserie, die später der Soap-Opera ihren Namen gab.
Auf dem Höhepunkt der Radio-Soap im Jahre 1940 wurden täglich 64 verschiedene Folgen ausgestrahlt, doch bereits 1941 halbierte sich ihre Zahl auf 33. Der nun eintretende stetige Rückgang ist auf das Fernsehen zurückzuführen, das 1947 begonnen hatte, dieses Format vollständig zu übernehmen. 1961 gab es keine Daily Soap mehr im US-Radio.

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 25. November 1963 geriet die Beisetzung des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy zu einem Medienereignis ersten Ranges. An der Trauerfeier nahm nach einer Schätzung der New York Times eine knappe Million Menschen teil.  Kennedy wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.

Am 25. November 1964 wurde in Luzern die "Radio- und Fernsehgesellschaft der deutschen und der rätoromanischen Schweiz" gegründet. In ihr schlossen sich die Radio-Genossenschaft Zürich, Radio-Genossenschaft Bern, Radio-Genossenschaft Basel, Ostschweizerische Radiogesellschaft ORG, Innerschweizerische Radiogesellschaft IRG und Cumünanza Radio Rumantsch CRR zusammen.

Am 25. November 1966 stellte der Piratensender 390, Radio Invicta den Sendebetrieb ein.

Geburtstage:

Am 25. November 1987  wurde der deutsche Radiomoderator Andreas Lengenfelder geboren. Er moderiert für Radio Franken in Nürnberg.

Quellen:

Dienstag, 24. November 2015

Radio-Geschichte. 24. November

Der 24. November in der Geschichte des Radios:

früheres Logo der KRO
Am 24. November 1925 begann der holländische Sender "Katholieke Radio Omroep" KRO mit der Ausstrahlung seines ersten Programmes. Der Sender war am 23. April 1925 als katholischer Sender von Pater Lambert Hendricus Perquin O.P. gegründet worden und überträgt unter anderem Gottesdienste der römisch-katholischen Kirche. Jeden Dienstag steht der "NSF"-Sender der "KRO" zur Verfügung.
Am 1. Januar 2014 fusionierte die KRO mit RKK und der NCRV zum neuen Sender KRO-NCRV.


Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 24. November 1923 erließ die französische Regierung ein Dekret, dass das staatliche Monopol für Sendung und Empfang radioelektronischer Signale festlegte. Die technischen Einrichtungen, Programme und Finanzen der Privatsender sollten staatlich kontrolliert werden.

Am 24. November 1923 begann in Belgien das Radio-Zeitalter. "Radio Belgique" meldete sich mit einem Programm aus der "Union Coloniale" in Brüssel in französischer Sprache. Erst mit der Gründung der "Vlaamse Radio Vereeniging" im Jahre 1928 wurde auch in flämisch gesendet. Es kommt ein Relaissender von "Radio Belgique" im zoologischen Garten zum Einsatz. An der Gründung des Senders war maßgeblich die Lampenempfängerfirma "SBR" beteiligt.

Am 24. November 1926 meldete sich KVI-AM, Seattle, Washington im Äther.

Am 24. November 1954 startete "Radio Tampa", ein privater japanischer Kurzwellensender, den Sendebetrieb.

Geburtstage:

Am 24. November 1969  wurde der deutsche Journalist und Radiomoderator Christoph Öhm geboren. Unter anderem moderierte er für Radio Gong in Nürnberg, für Hitradio rt1 Nordschwaben (Christof & das Morgenteam") sowie für Radio Ton in Augsburg. Er schieb auch für die "Augsburger Allgemeine".

Nekrolog:

Am 24. November 1989 starb der holländische Radiomoderator Guus Weitzel im Alter von 85 Jahren.


Quellen:

Montag, 23. November 2015

Radio-Geschichte. 23. November

Der 23. November in der Geschichte des Radios:

Am 23. November 1869 wurde der dänische Physiker, Ingenieur und Hörfunkpionier Valdemar Poulsen geboren. Er ist der Erfinder des Telegraphons und begründete damit den Magnetton. Das Telegraphon ist der Vorläufer aller Tonbandgeräte und Kassettenrekorder.

Poulsen meldete sein Patent für das Telegraphon 1898 an. Auf der Pariser Weltausstellung von 1900 gewann er damit den Grand Prix, einen Preis, der an die beste Erfindung vergeben wurde. Auf der Pariser Weltausstellung nahm Poulsen auch die Stimme des Kaisers Franz Joseph von Österreich-Ungarn auf; die Aufnahme ist bis heute erhalten geblieben und kann hier nachgehört werden.

Paulsen erfand 1903 den  Lichtbogensender. Damit gelang ihm ebenso wie R. A. Fessenden mit einem Maschinensender, die weltweit erste drahtlose Übertragung von Tönen, was von beiden eine Pionierleistung sowohl für die Funktechnik wie die Entwicklung des Hörfunks war.


Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 23. November 1923 eröffnete die Rundfunkgesellschaft "Broadcasters Sydney Ltd." die erste australische Radiostation "2SB" (später umbenannt in "2BL". Die Sendelizenz vergab damals die Postbehörde.

Am 23. November 1963 strahlte der "Norddeutsche Rundfunk" in seinem dritten Radioprogramm die erste Stereo-Versuchssendung aus.
Mit dem Begriff Stereophonie werden Techniken bezeichnet, die mit Hilfe von zwei oder mehr Schallquellen einen räumlichen Schalleindruck beim natürlichen Hören erzeugen.
Eine Stereoanlage war in den frühen 1960er Jahren ein Statussymbol.

Am 23. November 1964 verhängte die British Broadcasting Corporation (BBC) ein Sendeverbot über die Rockgruppe "The Rolling Stones" nachdem sich die Band zu wichtigen Shows zweimal verspätet hatte. Die davon betroffenen Sendungen hätten über das Gesamtnetzwerk verbreitet werden sollen.

Am 23. November 1978 begann BBC Radio Scotland zu senden und ersetzte damit BBC Radio 4, das schon seit 1974 als "Radio Scotland" bezeichnet wurde.

Am 23. November 1978 um ein Uhr nachts (MEZ) trat der neue Genfer Wellenplan für die Lang- und Mittelwellensender in Europa, Afrika, Asien und Australien in Kraft. Er ersetzte den ersten Wellenplan von 1926 und ist mit kleinen Modifikationen durch gegenseitige Koordinierungen bis heute gültig.
Der Genfer Wellenplan wurde nötig, da es durch die Vielzahl der Sender in diesen Frequenzbereichen zu immer mehr gegenseitigen Störungen kam.
Für den Langwellenbereich wurde eine gesonderte Umstellungsregelung getroffen, da in diesem Frequenzbereich auch andere Funkdienste Nutzungsrechte besitzen und diesen Zeit eingeräumt werden musste, ihre Sendefrequenzen anzupassen. Die Umstellung erfolgte später und in drei Abschnitten: 148,5 bis 193,5 kHz am 1. Februar 1986, 193,5 bis 238,5 kHz am 1. Februar 1988, 238,5 bis 283,5 kHz am 1. Februar 1990.

Der Genfer Wellenplan für den UKW-Bereich wurde 1984 ausgearbeitet und trat am 1. Juli 1987 in Kraft; er ersetzte das Stockholmer Abkommen von 1961.

Nekrolog:

Am 23. November 2004 starb der US-amerikanische Pionier der Sport-Talkshows Pete Franklin im Alter von 76 Jahren. Franklin arbeitete in Cleveland, New York und zuletzt beim Sender KNBR, San Francisco.


Quellen:

Sonntag, 22. November 2015

Radio-Geschichte. 22. November

Der 22. November in der Geschichte des Radios:

Luftaufnahme der Dealey Plaza mit
dem Fahrtweg der Präsidentenlimousine
Am 22. November 1963 unterbrachen viele Radiosender in den Vereinigten Staaten ihre Programme, um nach Dallas zu schalten und über die Ermordung des Präsidenten John F. Kennedy zu berichten.
Gegen 12:30 Uhr wurde John F. Kennedy auf einer Wahlkampfreise an der Dealey Plaza, einem Platz in Dallas, Texas, mit mehreren Gewehrschüssen während einer Fahrt im offenen Wagen durch die Innenstadt von Dallas ermordet.

Viele Amerikaner verließen ihre Arbeitsstelle, um am Radio oder Fernseher die Berichterstattung über das Attentat zu verfolgen. Kirchenglocken läuteten im ganzen Land, die Spiele im American Football, die wie an jedem Wochenende überall stattfanden, wurden abgebrochen. Das Boston Symphony Orchestra änderte mitten in einem Konzert das Programm und spielte einen Trauermarsch. Alle Theater-Vorstellungen am Broadway wurden abgesagt, abends erloschen die Reklamelichter am Times Square in New York.

Knapp eineinhalb Stunden nach dem Attentat wurde ein mutmaßlicher Verdächtiger namens Lee Harvey Oswald verhaftet und dann der Öffentlichkeit präsentiert. Zwei Tage später sollte Oswald in das Staatsgefängnis von Dallas überführt werden. Dabei wurde Oswald vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby im Keller des Polizeigebäudes erschossen, noch bevor es zu einer Anklage oder einem Gerichtsprozess kommen konnte.
An der Trauerfeier für Kennedy am 25. November 1963 nahm nach einer Schätzung der New York Times eine knappe Million Menschen teil, darunter auch noch seine damals 98-jährige Großmutter mütterlicherseits. Kennedy wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt. Die Trauerfeier war ein weltweites Medienereignis.

Foto: Dealey Plaza (annotated), from Warren Commission report [Public domain], via Wikimedia Commons.

Geburtstage:


Am 22. November 1860 wurde der amerikanische Erfinder und Melonenfarmer Nathan Stubblefield geboren. Am 1. Januar 1902 führte er in Pennsylvania zum ersten Mal öffentlich die Möglichkeiten des Radios vor. Er erhielt unter anderem 1908 das US-Patent für das erste drahtlose Telefon und gründete damit verbunden den wahrscheinlich weltweit ersten Mobilfunkanbieter namens Wireless Telephone Company of America.

Foto:  Nathan B. Stubblefield Collection at Murray State University (Public Domain).


Am 22. November 1940 wurde der deutsche KomponistBandleaderSänger und Arrangeur Frank Duval geboren.
1965 entdeckte der Regisseur Heinz-Günter Stamm Duvals Kompositionstalent und engagierte ihn für das Hörspiel Fräulein Julie. Fortan vertraute ihm der Bayerische Rundfunk seine großen Musicalproduktionen an und beauftragte ihn mit der musikalischen Untermalung ganzer Hörspielreihen, so z. B. für die Kultreihe Per Anhalter durch die Galaxis nach Douglas Adams; aber auch Hörspiele nach Vorlagen von Otfried Preußler und Michael Ende befinden sich in Duvals Werkeverzeichnis.

Seine melancholische Balladen und Sound-Kreationen bescherten Duval eine weltweite Fangemeinde. Sein erster deutscher Nummer-1-Hit Angel of Mine (aus der Derrick-Folge Dem Mörder eine Kerze vom 21. November 1980 verkaufte sich zum Beispiel allein in Brasilien 750.000 Mal. Von 1980 bis 1986 hatte Duval zudem weitere große Hitparaden-Erfolge, u. a. mit Face to FaceLiebe und Tod oder Give Me Your Love.


Am 22. November 1941 wurde "die Stimme Frankens", der Sportreporter Günther Koch, geboren. Als 35-Jähriger schrieb er aus Unmut über - seiner Meinung nach - schlechte Radioreportagen im Bayerischen Rundfunk einen Brief an den damaligen BR-Sportchef Fritz Hausmann, in dem er sich selbst als „bessere Alternative“ anbot. Nach einigen Probereportagen gab Koch am 3. April 1977 beim bayerischen Zweitliga-Derby Bayern Hof gegen den FC Augsburg sein Reporterdebüt beim BR.
Heute gilt er als einer der besten Sportreporter Deutschlands und hat eine Art Kultstatus unter Fußballfans erreicht. Er ist der wohl einzige Hörfunkreporter, dessen Reportagen eigens auf zwei CDs (Wir rufen Günther Koch (1997), Wir hören Günther Koch (1998)) verewigt und zudem in einem Musikprojekt verarbeitet wurden (Günther Koch revisited (2001)).

Foto: camillovonbeulwitz at German Wikipedia [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons.

Am 22. November 1946 wurde der deutsche Kulturjournalist und Radio-Moderator Friedhelm Mönter geboren.
Zum Rundfunk kam Mönter im September 1980. Mit Gründung des öffentlich-rechtlichen Lokalradiosenders NDR 90,3 im Januar 1981 (damals NDR Hamburg-Welle) wurde Mönter als Theaterkritiker und Kulturreporter Mitglied der Kulturredaktion. Bis 2009 moderiert er auch die Sendungen Abendjournal, Radiobasar, Das Schönste aus Operette, Musical und Film sowie den NDR 90,3 Kulturtreff. In den mehr 25 Jahren seines Schaffens ist er zur prägenden Stimme von NDR 90,3 geworden. Bekannt wurde er vor allen Dingen durch seine Radiotalk-Sendungen. Seit Mai 1986 moderierte und gestaltete er regelmäßig die Sendung Sonntakte auf NDR 90,3, in der er weit über vierhundert Mal die Hamburger Theater-, Musical- und Operettenszene präsentierte.  Insgesamt moderierte Mönter über 3000 Sendungen auf NDR 90,3. Weiterhin war er regelmäßig auf Veranstaltungen und Galas als Moderator und Programmgestalter tätig.
Mönter starb am 18. Februar 2009 an den Folgen einer schweren Krankheit in einer Hamburger Klinik.

Quellen: